Vereinsausflug in die Lüneburger Heide

Der diesjährige Mitgliederausflug fand diesmal in der Lüneburger Heide mit einer Kutschfahrt statt. Das wechselnde Wetter der letzten Tage und Regentropfen auf der Windschutzscheibe bei der Hinfahrt ließ nichts Gutes ahnen. Am Treffpunkt aber angekommen war es trocken und so blieb es auch. Einem schönen Tag stand nichts mehr im Weg.

Nach der Begrüßung erhielt jeder ein Lunchpaket und wir konnten die Kutschen besteigen. Im gemütlichen Tempo ging es dann los. Vom Kutscher wurden wir über die schwere und teure Pflege der Heide aufgeklärt. Sie muss z.B.  regelmäßig mit großen Maschinen gemäht werden, damit die Heide nicht zu groß wird. Sie würde sonst verholzen und nur noch kleine Blüten tragen. Gemäht wird auch nur in Teilstücken, damit nicht gleich die gesamte Fläche platt und blütenlos ist. Es wachsen hier in diesem Bereich fast nur hauptsächlich Heide und Birken. Wacholder muss man im Gebiet des Kutschers vergeblich suchen. Uns wurde nur ein kleines Gewächs gezeigt, das der einzige Wacholder hier im Gebiet ist. Leider war die Heide nicht in voller Blüte. Wir waren etwas zu früh dran. Die Blütezeit wird grob mit der Zeit vom 8.8. bis 9.9. angegeben.

Der Kutscher gab seine Pferde als Pferde mit Automatikgetriebe an. Stehe eine Steigung an, erhöhten sie ohne Aufforderung das Tempo, um den Anstieg zu bewältigen. Würden sie es nicht machen, blieben sie auf halber Strecke stecken. Dann müssten alle absteigen und die Anhöhe zu Fuß erklimmen. Das kam aber nicht vor. Auch kannten die Pferde den Rundkurs genau und bogen auch an Kreuzungen ohne Anweisung richtig ab. 

Unsere erste Station war ein Schäfer mit seiner großen Herde Heidschnucken. Er klärte uns über die aufwendige Hege und Pflege von Heidschnucken auf. Wir wurden aufgefordert, jede Menge Fragen zu stellen. Egal ob über Frauen-EM, Ukraine oder Benzinpreise, aber bitte keine Fragen über Heidschnucken und Ziegen. Davon habe er keine Ahnung. 

Mit seinen zwei Hunden bewacht er die Herde. Er schickte einen der Hunde los, der umgehend schnell die weit verteilte Herde zu uns zusammentrieb, sodass wir im Nu mitten in der Herde standen und sie so aus nächster Nähe ansehen und streicheln konnten. Der Schäfer meinte noch, dass wir keine Angst zu haben brauchten, wenn die Tiere auf uns zu laufen. Es passiert nichts, außer bei den mit den roten Augen. Da kann es zu einer schmerzhaften Begegnung kommen.

Im gemütlichen Tempo ging es dann weiter. Unser nächstes Ziel war der Naturpark Höpen. Wegen der dort überhöhten Preise bei den Kiosken begrenzten wir uns nur auf einen Besuch der Toiletten. Es lohnte sich aber die schönen, groß angelegten Beete mit den vielen unterschiedlichen Heidearten zu besichtigen.

Die Sonne hatte sich inzwischen durchgekämpft und so ging die Fahrt weiter zu unserer nächsten Station. Hier konnten wir uns zu moderateren Preisen je nach Wunsch mit Kaffee, Tee, Eis oder Bratwurst und auch Ansichtskarten eindecken. Nachdem wir uns die Beine vertreten hatten, ging es auf die letzte Etappe zurück zum Ausgangspunkt, den wir nach vier Stunden Gesamtfahrzeit wohlbehalten erreichten. Es war gerade rechtzeitig, denn durch die Trockenheit fing die Fahrstrecke langsam an zu stauben. 

Zum Abschluss machten wir uns mit den eigenen PKWs auf zum Löwenbräu in Schneverdingen. Wir setzen uns an einen langen Tisch im Lokal und bestellten uns Essen und Getränke. In angeregter Atmosphäre ließen wir den Tag Revue passieren und tauschten unsere Erlebnisse und Erfahrungen aus. Die dabei entstandene Geräuschkulisse war dann gleich optimal für ein Hörtraining in lauter Umgebung. 

Zum Schluss kam die Verabschiedung voneinander und es ging im eigenen PKW zurück nach Hause. So ging ein toller Ausflug mit schönen Erlebnissen zu Ende. Einen großen Dank für diesen schönen Tag und der dazugehörigen Organisation möchte ich an Anita Geisler richten. Es war ein gelungener Ausflug. 

Eberhard Ziehn