Hier wird beim Helfen geholfen!
Wann haben wir das letzte Mail einen Erste-Hilfe-Kurs besucht? fragte Michael Gress Anfang des Jahres die Mitglieder des CIVN und sprach sicher für viele, als er bekannte: „Hand aufs Herz, es ist lange her.“ Der Grund liegt für die Hörbehinderten auf der Hand. Die Sorge, den Ausführungen nicht folgen zu können, hält einen leicht vom Besuch eines Kurses ab. Und dabei sollten wir unser Wissen regelmäßig auffrischen.
So knüpfte Michael Kontakt zum Deutschen Roten Kreuz in Hamburg und geriet im Kreisverband Hamburg-Altona genau an die Richtige. Michaela Dude nahm sich gerne des Themas an und war willig, einen Kurs anzubieten, der sich gezielt an Hörbehinderte richtete. Leider meldeten sich zum ersten Termin zu wenig Menschen. Darum öffnete das DRK den Kurs auch für Normalhörende, so dass wir am 11. Juni uns in den Räumen des DRK in Altona einfanden, Vier Hörbehinderte und fünf Normalhörende. Wir waren gespannt, wie es sich entwickeln würde. Die Hörbehinderten bekamen eine FM-Anlage. Die Dozentin trug ein Mikrofon, zwei weitere standen für die Beiträge der Teilnehmenden zur Verfügung. Und ja, die Normalhörenden verstanden nach einer Erklärung, wie wir am besten alles verstehen können, und nahmen oft von sich aus das Mikrofon!
Frau Dude vermittelte anschaulich die verschiedenen Punkte im Laufe des Tages. Es war anstrengend, gewiss, aber durch das Sprechen ins Mikrofon wurde es leichter zu verstehen. Sie ging sehr ausführlich auf die nora-App ein und vermittelte dazu, warum sie auch ein Plus für die Normalhörenden sieht: Die Hinterlegung der Daten und die Kommunikation mit oder ohne Lautsprache, also notfalls mit getippter Botschaft, verschafft auch den Menschen, die nicht mit einer Hörbehinderung zu tun haben, einen Vorteil.
Frau Dude hatte auch begonnen, die Gebärdensprache zu lernen. Und hier zeigt sich, dass der Austausch mit anderen Einrichtungen sehr wichtig ist, um die Interessen der Hörbehinderten zu vermitteln.
Unserem Ziel, Menschen mit Höreinschränkungen die Erste-Hilfe zu vermitteln, sind wir näher gekommen. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass es selbstverständlich wird, Menschen mit Hörproblemen in solche Kurse einzubinden. Das setzt entsprechende Technik voraus, die aber für jeden Betrieb tragbar ist. Gerne sind wir für Organisationen und Betriebe ihr Ansprechpartner.
Wenn eine Selbsthilfegruppe einen Erste-Hilfe-Kurs plant, sprecht uns einfach an, wir helfen gerne.
Hier geht es zum Artikel des DRK Hamburg-Altona-Mitte
Ulrich Stenzel
Bildquelle: DRK-Hamburg-Altona-Mitte