Hör-Café im Kulturzentrum PFL in Oldenburg am 27.05.2025
Dr. Anne Bolte aus Cuxhaven berichtet, dass am Freitag, den 27. Juni 2025 im Kulturzentrum PFL in Oldenburg ein Hör-Café stattfand. Das Evangelische Krankenhaus hat mittlerweile eine Tradition darin, die DCIG e.V. bei dem jeweiligen Motto zu unterstützen. Dieses Mal hieß es „Cochlea goes Culture“.
Prof. Dr. med. Andreas Radeloff führte durch das Programm. Er konnte wieder neue Mitarbeiter aus seinem Team vorstellen. Barbara Miertsch hatte Tipps zum Hörtraining nach CI-Versorgung. Dr. Sabine Kramer legte ihren Focus auf den Lautspracherwerb bei Kindern und Dr. Rasmus Sönnichsen gab einen Abriss über Aktuelles aus der CI-Forschung. Unter anderem sprach er über OP-Roboter, über beschichtete Implantatelektroden und über vollimplantierbare Cochlea Implantate.
Die Veranstaltung war wieder sehr gut besucht, unter den Zuhörern waren etliche Patienten der Klinik, aber auch am Cochlea Implantat interessierte Hörgeschädigte und gut Hörende. Die Veranstaltung wurde durch den Einsatz einer Phonak Roger-Höranlage unterstützt.
Wie es sich für ein Hör-Café gehört, gab es nach dem Programm Kaffee und reichlich Kuchen, sowie die Zeit, sich mit anderen CI-Trägern auszutauschen. Die CI-Hersteller waren ebenfalls vor Ort, um für spezielle Fragen zur Verfügung zu stehen. Natürlich war auch die Selbsthilfe vor Ort. Unter anderem waren dieses Mal dabei die Selbsthilfegruppe Wittmund, die jungen Hörgeschädigten von Deaf-Ohr-Alive Nordwest und natürlich auch der CIV-Nord e.V.
Wir trafen uns um 11.00 Uhr an der S-Bahn- Haltestelle Stadthausbrücke.
Nach anfänglichen Unklarheiten, welcher Ausgang denn nun gemeint war, fanden sich schließlich alle am Ausgang Neuer Wall. Gemeinsam gingen wir zum Geschichtsort Stadthaus, wo die Museumsführerin schon auf uns wartete. Toll ist, dass unser Verein über eine FM- Anlage verfügt, die es uns ermöglicht, die Museumsführerin auch im Störgeräusch bestens zu verstehen. Wie sich später herausstellte, hatten wir Hörgeschädigte hier sogar einen kleinen Vorteil gegenüber den Guthörenden.
Wir bekamen einen interessanten Einblick in die traurige Geschichte des Stadthauses in Hamburg. Die Gedenkstätte Stadthaus erinnert an die Verbrechen und die Opfer zur NS- Zeit.
Begonnen hat die Führung im „Gebäudekomplex, in dem sich von 1814 bis 1943 die zentralen Dienststellen der Hamburger Polizei befanden. Vom Stadthaus aus organisierte die Polizei die systematische Verfolgung des Hamburger Widerstands gegen den Nationalsozialismus, die Verfolgung von Jüdinnen und Juden sowie von zahlreichen weiteren Menschen, darunter auch Zwangsarbeiter*innen und Homosexuelle, Berufsverbrecher*in oder als asozial stigmatisierte Personen. „ *
Vom Stadthaus ging es hinaus auf die Straße und zum alten Gestapoplatz, dem heutigen Palaishof. Auch hier erfuhren wir wieder interessante Details. Zum Beispiel, dass die Gefangenen von den Gefängnissen aus mit der „grünen Minna“ zu diesem Platz gefahren wurden und nach dem Verhör im Stadthaus wieder zurück ins Gefängnis.
Sie wurden durch den Verbindungsgang, dem „Seufzergang“, über das Bleichfleet unbemerkt zu den Verhörräumen der Gestapo oder der Kripo geführt. Auch wir gingen zu Fuß über die Brückenarkaden, wo anhand von großen Informationstafeln die Geschichte beschrieben wurde.