Mitgliederausflug vom CIV-Nord e. V. am 28.06.2025

Wir trafen uns um 11.00 Uhr an der S-Bahn- Haltestelle Stadthausbrücke.

Nach anfänglichen Unklarheiten, welcher Ausgang denn nun gemeint war, fanden sich schließlich alle am Ausgang Neuer Wall. Gemeinsam gingen wir zum Geschichtsort Stadthaus, wo die Museumsführerin schon auf uns wartete. Toll ist, dass unser Verein über eine FM- Anlage verfügt, die es uns ermöglicht, die Museumsführerin auch im Störgeräusch bestens zu verstehen. Wie sich später herausstellte, hatten wir Hörgeschädigte hier sogar einen kleinen Vorteil gegenüber den Guthörenden. 

Wir bekamen einen interessanten Einblick in die traurige Geschichte des Stadthauses in Hamburg. Die Gedenkstätte Stadthaus erinnert an die Verbrechen und die Opfer zur NS- Zeit.

Begonnen hat die Führung im „Gebäudekomplex, in dem sich von 1814 bis 1943 die zentralen Dienststellen der Hamburger Polizei befanden. Vom Stadthaus aus organisierte die Polizei die systematische Verfolgung des Hamburger Widerstands gegen den Nationalsozialismus, die Verfolgung von Jüdinnen und Juden sowie von zahlreichen weiteren Menschen, darunter auch Zwangsarbeiter*innen und Homosexuelle, Berufsverbrecher*in oder als asozial stigmatisierte Personen. „ *

Vom Stadthaus ging es hinaus auf die Straße und zum alten Gestapoplatz, dem heutigen Palaishof. Auch hier erfuhren wir wieder interessante Details. Zum Beispiel, dass die Gefangenen von den Gefängnissen aus mit der „grünen Minna“ zu diesem Platz gefahren wurden und nach dem Verhör im Stadthaus wieder zurück ins Gefängnis. 

Sie wurden durch den Verbindungsgang, dem „Seufzergang“, über das Bleichfleet unbemerkt zu den Verhörräumen der Gestapo oder der Kripo geführt. Auch wir gingen zu Fuß über die Brückenarkaden, wo anhand von großen Informationstafeln die Geschichte beschrieben wurde.                                                                        

Anschließend führte eine Treppe hinab zum Seufzergang. An den Wänden der Treppe waren tief bewegende Erzählungen der Inhaftierten zu lesen. Durch eine Tür gingen wir in den doch sehr beklemmenden Gang. Auf der einer Seite waren vergitterte Fenster auf der anderen Seite befand sich eine Medienstation mit Hörern, aus denen Geschichten von Inhaftierten zu hören waren.

Weiter führte der Weg zum Stadthof, wo wir uns hinsetzten, und weiteren unfassbaren, interessanten Geschichten lauschten. Unsere Museumführerin teilte uns mit, dass die Täter offenbar nur wenig oder gar nicht bestraft wurden und auch später noch gute Positionen in der Gesellschaft innehatten.

Die Führung führte durch einen weiteren Innenhof, der eine wunderschöne Location ist.
Über eine Treppe hinauf gingen wir durch einen ebenfalls sehr hübsch gepflegten Rundbogengang. Hier besichtigten wir eine Gedenktafel und 3 Stolpersteine.
Zurück ging es ins Stadthaus und wir hatten hier noch kurz die Gelegenheit, die ausgestellten Dokumentationen zu lesen. Es gab dort u.a. ein Regal mit Memoryboxen, wo Angehörige von Opfern Fotos und Dokumente der Familie hinterlegt hatten.

Nach dieser interessanten und lehrreichen Führung wurden wir zum Essen zu Peter Pane eingeladen. Vielen Dank an dieser Stelle an den CIV Nord.
Die Auswahl zwischen den verschiedenen Burgern, Salaten und Pommes war nicht ganz einfach. Es sah einfach alles lecker aus.
Der letzte Gang an diesem Tag führte für viele von uns zur Toilette und dort zu einem Hörtraining der besonderen Art. Man hörte Geschichten über Peter Pan.
Vielen Dank für die tolle Organisation an Pascal und Matthias.
*Text aus der Broschüre Geschichtsort Stadthaus
Silke Müller, SHG Hamburg und Carola Riemann, SHG Bremen und Beisitzende CIV-Nord