Was ist ein Cochlea-Implantat?
Ein Cochlea-Implantat ist ein medizinisches Hörsystem für Menschen mit hochgradiger bis an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit. Es umgeht die geschädigten Haarzellen im Innenohr und stimuliert den Hörnerv elektrisch.
Wer kommt für ein CI in Frage?
Geeignet sind Kinder und Erwachsene mit stark eingeschränktem Nutzen von Hörgeräten. Die Eignung wird in einer CI-Diagnostik mit Hörtests, Bildgebung und ärztlicher Beratung geprüft.
Wie unterscheidet sich ein CI von einem Hörgerät?
Hörgeräte verstärken Schall, ein CI wandelt Schall in elektrische Impulse und überträgt sie direkt an den Hörnerv. Dadurch kann Hören auch bei sehr starkem Hörverlust wieder ermöglicht werden.
Wie läuft die Operation ab?
Die Implantation erfolgt in Vollnarkose (meist 1–2 Stunden). Üblicherweise ist ein kurzer stationärer Aufenthalt nötig; der äußere Sprachprozessor wird einige Wochen später angepasst (Erstanpassung).
Gibt es Risiken?
Wie bei jeder Operation sind Risiken selten, aber möglich (z. B. Infektionen, Schwindel, Geschmacksstörungen). Ihr CI-Zentrum klärt individuell über Nutzen und Risiken auf.
Was passiert nach der Erstanpassung?
Es folgen regelmäßige Feinanpassungen und Hör-/Sprachtraining (Rehabilitation). Das Gehirn muss die neuen Höreindrücke lernen – Fortschritte sind schrittweise und individuell.
Wie gut hört man mit CI?
Viele Nutzer verstehen Alltagsgespräche deutlich besser und telefonieren wieder. Musik- und Störlärmwahrnehmung sind individuell und verbessern sich meist mit Training und Erfahrung.
Können Kinder ein CI bekommen?
Ja, je früher desto besser für die Sprachentwicklung. Bei angeborener Schwerhörigkeit wird häufig bereits im Kleinkindalter implantiert.
Ist ein CI beidseitig möglich (bilateral)?
Ja, entweder gleichzeitig oder zeitversetzt. Bilaterale Versorgung unterstützt Richtungshören und Sprachverstehen im Lärm.
Ist ein CI MRT-tauglich?
Moderne CIs sind in der Regel MRT-kompatibel unter bestimmten Bedingungen (Feldstärke/Protokoll). Vor jeder MRT sollte der Implantatpass vorgelegt und das Radiologie-Team informiert werden.
Darf man mit CI Sport treiben und schwimmen?
Sport ist meist möglich; Schutz des Prozessors wird empfohlen. Mit passendem Zubehör sind wasserfeste Optionen möglich – der implantierte Anteil liegt dauerhaft geschützt unter der Haut.
Wie wird ein CI gepflegt und wie lange hält es?
Der Sprachprozessor benötigt regelmäßige Pflege sowie Batterien/Akkus. Der implantierte Teil ist für viele Jahre ausgelegt; Updates beim externen Prozessor sind üblich.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
In Deutschland werden Diagnostik, Implantation, Rehabilitation und Folgeversorgung in der Regel von den Krankenkassen übernommen, wenn die medizinischen Voraussetzungen erfüllt sind. Details bitte mit CI-Zentrum und Kasse klären.
Was ist, wenn noch Restgehör vorhanden ist (EAS/Hybrid)?
Bei tiefen Resthörfrequenzen kann eine kombinierte Elektro-Akustische Stimulation (EAS) sinnvoll sein: CI für hohe Frequenzen, akustische Verstärkung für tiefe.