Nach Corona-Pause: Freudiges Wiedersehen beim Selbsthilfe-Seminar im Norden

Das lange Warten hatte endlich ein Ende. Nach einer gefühlten Ewigkeit fand am Wochenende vom 10. bis 12. September 2021 wieder ein SHG-Selbsthilfegruppenleiter-Seminar des CIV Nord statt. Altbewährte Location war das CIC Schleswig-Kiel. 

Nachdem sich alle Teilnehmer bei Michaela registriert hatten (2G-Regel) und sich anschließend häuslich in ihren Zimmern eingerichtet hatten, traf man sich gegen 16 Uhr in der Aula, wo es mit dem ersten Tagespunkt gleich zur Sache ging – begleitet von zwei Schriftdolmetscherinnen. Wir diskutierten unter anderem, wie es der Selbsthilfe aus unserer Sicht HEUTE geht und haben uns darüber ausgetauscht. Anschließend zeigte Pascal uns seinen Arbeitsplatz: das CIC Schleswig-Kiel. Viele von uns waren angenehm überrascht, welch vielfältige Angebote es für die Patienten gibt und wie liebevoll und kindgerecht der Alltag dort gestaltet wird. Sehr lobenswert! 

Nach einem schmackhaften Abendessen unserer lieben „Köchinnen“ Sigrid und Anke ließen wir den Abend bei bestem Wetter draußen vor dem CIC ausklingen. Es wurde gescherzt, gelacht und diskutiert. Sogar der Sicherheitsdienst wurde mit einbezogen. Nein, keine Sorge, wir wurden nicht ermahnt. Er hat sich mit uns auf einen kurzen, aber netten „Klönschnack“ eingelassen. 

Am Samstag ging es bereits ab neun Uhr weiter. Herr Krackert, der Leiter des CIC, hieß uns alle herzlich willkommen und übergab das Wort anschließend an seinen Kollegen, Herr Krüger, der einen interessanten und lehrreichen Vortrag über die verschiedensten Hörtests für Erwachsene und Kinder hielt sowie uns das Lesen von Hörkurven näherbrachte. Wir erhielten viele Hintergrundinformationen und sammelten Ideen für Verbesserungsvorschläge bezüglich Hörtests für die Zukunft. 

Auf das konzentrierte Zuhören folgte eine Sportstunde. Herr Kicia nahm uns in der Sporthalle in Empfang und ließ uns unterschiedliche Übungen allein oder in Partnerarbeit durchführen. Wir bekamen Tipps, wie man seine persönliche Mitte findet oder auf was man beim langsamen/schnellen Gehen achten kann. 

Am Nachmittag widmeten wir uns dem Thema digitale Selbsthilfe. Einige Gruppenleiter, wie zum Beispiel Otto und Rolf, brachten ihren privaten Laptop mit und in kleinen Gruppen wurden uns Tipps und Tricks mittels praktischer Anwendungen (Videochat) nähergebracht. Was für ein herrliches, anfängliches Durcheinander. Man nahm sich dennoch Zeit für Hilfestellungen und für  einen Erfahrungsaustauch. 

Nach einer etwas längeren Pause trafen wir uns zum gemütlichen Teil des Tages. Wir unternahmen einen schönen Spaziergang in Richtung Königswiesen in Schleswig. Dort wurden die Teilnehmer ein weiteres Mal überrascht. Nein, damit ist nicht der tolle Ausblick auf die Schlei gemeint. Es hieß nämlich: „Ran an die Schläger“. Wir teilten uns in mehrere kleine Gruppen auf und spielten Minigolf! Was für ein Spaß. Ein großes Lob geht hier auch an die älteren Teilnehmer, die sich tapfer geschlagen haben. Auch unser lieber Michael hatte trotz seiner Seheinschränkung Spaß und es klappte gut, sogar mal mit einem sogenannten „hole-in-one“! Chapeau! 

Nach einem kurzen Fotoshooting ging es weiter zum Abendessen im „Alten Kreisbahnhof“. Dieses Restaurant überzeugte uns alle, da es ein Inklusionsbetrieb ist. Vorbildlich. Schmackhaft war es obendrein! Den Abend ließ man sodann – wie schon den vorangegangenen – beim geselligen Beisammensein vor dem CIC feucht-fröhlich ausklingen. 

Am Sonntag fiel das Frühstück noch üppiger aus als ohnehin schon. Bei herrlich duftendem Speckgeruch mit Rührei wurde der letzte Seminar-Block eingeläutet. Jeder hatte zudem die Möglichkeit, sich ein Lunchpaket für die Rückreise zusammenzustellen. 

Der erste Tagespunkt unseres letzten gemeinsamen Tages war ein informativer Vortrag von unserem Gruppenleiter Rolf aus Ostfriesland. Thema war die Gemeinnützigkeit ohne e. V.. Im Anschluss daran fand ein Brainstorming über gewünschte Themen aller Teilnehmer statt. 

Nach der sogenannten Feedbackrunde bedankten wir uns bei den Küchenfeen und unseren Schriftdolmetscherinnen Sandra und Gabi mit Präsenten. Auch die Organisatoren Michaela und Pascal erhielten jeweils ein Überraschungsgeschenk als Dankeschön und bekamen reichlich Applaus. Ich denke, ich spreche im Namen aller, dass wir ihre Mühe des Orga-Teams sehr zu schätzen wissen und bedanke mich an dieser Stelle nochmals ausdrücklich für ihren unermüdlichen Einsatz. Natürlich durfte auch unser Andreas nicht leer ausgehen und wurde für sein Engagement und seine Hilfsbereitschaft mit einem Geschenk belohnt. Ebenso unsere vortragenden Gruppenleiter Otto und Rolf durften sich über eine kleine Aufmerksamkeit freuen. 

Nach einer herzlichen Verabschiedung voneinander trat ein jeder fröhlich und gut gelaunt seine Heimreise an. Wir alle waren nach der langen Zeit der coronabedingten Isolation dankbar, dass solch eine Veranstaltung nach so langer Zeit stattfinden durfte. Wir haben die inzwischen erworbenen „Berührungsängste“ schnell vergessen und genossen das Zusammensein mit jedem Atemzug. Ich bin mir sicher, wir alle freuen uns schon jetzt auf die nächste Veranstaltung! 

Anita Geisler