Hörbare Inklusion: Selbsthilfegruppen freuen sich über mobile Höranlagen für Gruppentreffen

AOK Niedersachsen förderte die Anschaffung mobiler Höranlagen in der Zentralen Informationsstelle Selbsthilfe Selbsthilfekontaktstelle (ZISS) im Caritas-Centrum Northeim.

Selbsthilfegruppe Velpke informierte über Cochleaimplantate und Hörgeräte in der City Galerie Wolfsburg 

Am 3. November 2024 präsentierte sich die Selbsthilfegruppe Velpke mit einem informativen Stand in der City Galerie Wolfsburg, um auf die Herausforderungen und Chancen aufmerksam zu machen, die das Leben mit Hörbeeinträchtigungen mit sich bringt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Cochleaimplantate und Hörgeräte, die als wertvolle Hilfsmittel dienen, um Menschen mit Hörverlust zu unterstützen und ihre Lebensqualität erheblich zu steigern. 

Die präsentierten Informationen zielten darauf ab, das Bewusstsein für die Bedeutung des Hörsinns und die verfügbaren Technologien zu schärfen. Viele Menschen sind sich der Möglichkeiten, die Cochleaimplantate und moderne Hörgeräte bieten, nicht bewusst. Die Selbsthilfegruppe Velpke sah es als ihre Aufgabe an, diese Wissenslücke zu schließen und Betroffene sowie deren Angehörige zu motivieren, aktiv am Leben teilzunehmen. 

Besucher der Veranstaltung hatten die Gelegenheit, direkt mit erfahrenen Mitgliedern der Selbsthilfegruppe zu sprechen, die ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen teilten. Diese persönlichen Geschichten unterstrichen, wie wichtig es ist, den ersten Schritt zu tun und die Möglichkeiten, die die moderne Technologie bietet, zu nutzen. Die Selbsthilfegruppe betont, dass der Weg zur Verbesserung des Hörvermögens oft mit Überwindung und Mut verbunden ist, jedoch auch mit der Aussicht auf eine signifikante Steigerung der Lebensqualität und sozialen Teilhabe. Herr Künne, Akustiker der Firma Amplifon und Herr Dr. med. Ahmed Abdalmohsen vom Klinikum Wolfsburg, standen ebenfalls für Fragen zur Verfügung – wir danken herzlich. 

Im Rahmen der Veranstaltung gab es zudem Informationsmaterialien, die den Interessierten zur Verfügung standen. Flyer und Broschüren klärten über die Funktionsweise von Cochleaimplantaten auf. Die Selbsthilfegruppe Velpke engagiert sich nicht nur für die Aufklärung, sondern auch für den Austausch unter Betroffenen, um ein solidarisches Netz zu schaffen, in dem Erfahrungen und Tipps weitergegeben werden können. 

„Wir wollen Mut machen und zeigen, dass es Wege gibt, trotz Hörbeeinträchtigungen ein aktives und erfülltes Leben zu führen“, erklärte der Sprecher der Gruppe Rainer Chaloupka. „Jeder Mensch hat das Recht, am sozialen Leben teilzuhaben und seine Umgebungen in vollem Maße zu genießen.“ 

Der Stand der Selbsthilfegruppe Velpke in der City Galerie wurde von zahlreichen Besuchern frequentiert, was zeigt, dass das Interesse an Themen rund um Hörbehinderungen und Unterstützungsangebote hoch ist. Die Veranstaltung war ein Schritt in die richtige Richtung, um das Bewusstsein für Hörprobleme in der Öffentlichkeit zu fördern und dabei zu helfen, Vorurteile abzubauen. 

Fazit: Die Selbsthilfegruppe Velpke leistet einen wertvollen Beitrag zur Aufklärung über Cochleaimplantate und Hörgeräte. Durch ihre Maßnahmen fördert sie nicht nur die Teilhabe Betroffener, sondern trägt auch dazu bei, ein offenes und unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem Menschen mit Hörverlust die Möglichkeit haben, ihre Stimme zu erheben und aktive Mitglieder der Gesellschaft zu werden. Bei Fragen steht Rainer Chaloupka gerne zur Verfügung: E-Mail: nurmut1818@t-online.de 

Text und Bilder Copyright privat 

Michael Gress / Rainer Chaloupka 

Ein sonniges Wochenende in Cuxhaven-Berensch

Der CIV Nord e.V. hatte eingeladen in den Dünenhof zu einem dreitägigen Paarseminar für Paare mit einem Hörgeschädigten und einem hörenden Partner. Das klang spannend für viele und so haben sich 10 Paare, sowie Peter Dieler als Audiotherapeut, Dr. Karen Jahn als Diplom-Psychologin, und Anne Bolte vom Vorstand CIV Nord auf den Weg gemacht. Und ich glaube, dass es sich für alle Paare sehr gelohnt hat. Die Veranstaltung wurde von Peter und Karen professionell, einfühlsam und gute Laune verbreitend geleitet, war ein Gewinn in jeder Richtung. Und die drei Tage verliefen organisatorisch absolut vorbildlich in dem wirklich schönen und idyllisch gelegenen Dünenhof, das über bemerkenswert freundliche Mitarbeiter verfügt, so etwas findet man selbst im 5-Sterne Hotels nicht häufig.

Sind die Erwartungen der Teilnehmer erfüllt worden? Da kann ich nur meinen Eindruck wiedergeben, den ich durch Gespräche und situative Beobachtungen gewonnen habe, am Ende des Seminars schienen wir alle zufrieden und fuhren mit dem Gefühl heim, sehr viel mitgenommen zu haben für die gedankliche Nacharbeit zu Hause.

Was wurde uns geboten oder mit uns veranstaltet?

Zunächst wurden die Erwartungen oder wichtigen Fragen von jedem einzelnen notiert, die Zettel landeten an der Wand. Im ersten Teil der Veranstaltung standen die Probleme der Hörgeschädigten im Focus, Peter konnte vieles in Bildern einfangen, die sich mir sehr eingeprägt haben. Einiges war mir schon bekannt, aber es ist sehr hilfreich, es zu erweitern, zu vertiefen und zu bestätigen. Nur wenn ich möglichst viel über die Beeinträchtigung meiner/s Partnerin weiß, kann ich mich darauf einstellen und meine vielleicht unerfüllbaren Erwartungen überprüfen.

Der zweite Teil wurde inhaltlich von den Problemen der hörenden Partner bestimmt. Ein Perspektivwechsel gab den Einstieg, die Hörenden überlegten in zwei Gruppen, wie sie sich verhalten würden, wenn sie den Hörverlust erlitten hätten. Dabei haben die Hörenden sich intensiv in die Situation der Hörgeschädigten hineinversetzt und Vorschläge entwickelt, wie die Kommunikation verbessert werden kann. Die Gruppe der Hörgeschädigten hingegen hat Ideen gesammelt, was man alles machen würde als Hörender; von Bungeespringen bis Konzertbesuche reichten die Ideen.

Im anschließenden Gespräch haben Peter und Karen herausgearbeitet, dass nicht nur die Hörgeschädigten, sondern auch die hörenden Partner große Verluste der Lebensqualität verkraften müssen, Trauerarbeit ist von beiden zu leisten. Es ist und bleibt eine anstrengende Aufgabe, die Paarbeziehung zu pflegen.

Am Sonntag nach dem Essen kam dann der Abschied, auch hier schien die Sonne und so kehrten wir in den Alltag zurück, mit einem Lächeln, wenn wir an die Begegnungen zurückdenken.

Motivationsseminar

Motivationsseminar des CIV Nord

 

Vom 15. bis 17.November 2024 trafen sich 20 Aktive aus der Selbsthilfe im BTO (Bildungs- und Tagungszentrum Ostheide) in der Nähe von Lüneburg unter der Leitung von Anja Jung ( System- und Familientherapeutin).

Es ging um die Frage, wie wir die Arbeit in den SHGs besser gestalten können.

Nein, wir sind keine Beratungsstelle, wir geben den „Raum“ für rege Zusammenarbeit aller TeinehmerInnen der Gruppe. Hilfe zur Selbsthilfe ist das oberste Ziel.

Wer sind wir und wie sehen wir uns selbst?

Aber um welche Ziele ging es eigentlich noch?

Schnell war die Tafel voll. Austausch, Vernetzung, sichtbar werden, Selbstwert stärken, Krafttankstelle sein, Öffentlichkeitsarbeit machen, bei technischen Problemen helfen, Akzeptanz der Behinderung, Umgang mit der Hörbehinderung im Beruf, um nur einige zu nennen.

Wie können wir die Themen in die SHG bringen, wobei sich alle Mitglieder der SHG beteiligen.

Mit abwechslungsreicher Methodik vermittelte Anja uns Inhalte wie Partizipation, Resiienz, Selbstbestimmung, die Rechte von Behinderten.

Wie wir unsere Behinderung sichtbar machen können, erarbeiteten wir in Kleingruppen.

So könnten auch wir es in den SHGs tun.

Wie können wir Wertschätzung vermitteln?

Anja hatte immer eine passende Übung parat, um eine Situation herzustellen, in der jeder erfühlen, erfahren konnte, um was es ging.

Unterstützung hatten wir zusätzlich von zwei Sprachdolmetscherinnen. Vielen Dank!

Es blieb noch Zeit für Spaziergänge und abendliche Treffen im Kaminzimmer , um sich auszutauschen.

Von der Küche wurden wir zu jeder Mahlzeit mit einem reichhaltigen Angebot an leckeren Speisen verwöhnt. Danke auch dafür.

Frauke Willms
SHG Wittmund

Motivationsseminar

 Unsere CI-Selbsthilfegruppe in Stade

Der Landkreis Stade war bisher in Bezug auf die Selbsthilfe für CI-Träger ein weißer Fleck: Das änderte sich am 21.Juni 2023. Denn an diesem Tag fand das Gründungstreffen der CI-SHG-STD im “Brunnenhof“ in Agathenburg statt. 

Schon bei diesem Treffen waren wir 8 Gründungsmitglieder, beim 2. Treffen waren wir schon 14. Seitdem erfreut sich unsere Gruppe großer Beliebtheit und wir freuen uns, über Besuche von Interessierten CI Trägern sowie von Personen, die vor der Entscheidung für oder gegen ein CI stehen und deren Angehörige. 

Wir tauschen uns über unsere Erfahrungen aus, reden uns alles von der Seele, was uns bewegt und machen uns gegenseitig Mut. Auf diese Weise erfahren wir voneinander immer wieder viele neue Dinge, die uns weiterhelfen. 

Zu einigen unserer Treffen laden wir auch gerne externe Gäste wie. z.B. eine Logopädin, eine CI-Akustikerin sowie Audiotherapeuten. 

Insbesondere bei diesen Veranstaltungen, wenn alle Anwesenden den Ausführungen des Referenten lauschen, kommt unsere alte Ringschleife an ihre Grenzen und das Verstehen des Gesagten wird problematisch. 

Die kosten für eine neue Höranlage, die möglich auch standortunabhängig einsetzbar sein sollte, übersteigt jedoch die finanziellen Möglichkeiten unserer Gruppe. 

Unsere Idee, eine neue, mobile Höranlage im Rahmen eines Projektes zu beschaffen, stieß sowohl bei der AOK als auch bei der Kontaktstelle für die Selbsthilfe auf offene Ohren. 

Die AOK genehmigte der Selbsthilfekontaktstelle eine solche Anlage, welche unsere Gruppe als dauerhafte Leihgabe nutzen darf. Dafür bedanken wir uns herzlich. 

 

Workshop mit Audiotherapeut Peter Dieler zum Thema Hörstress 

Gemeinsam mit der Selbsthilfekontaktstelle entwickelten wir die Details zu diesem Workshop, den wir wie folgt planen: 

Termin: 26.April 2025. 

Ort: 21684 Agathenburg 

Hinter den Höfen 8 „Brunnenhof“ 

 

Agenda: 

Bis 09:45 individuelle Anreise 

10:00 bis 12:00 Uhr „Hörstress“ Vortrag und Diskussion mit Peter Dieler 

Was ist Hörstress? 

Was sind die Auswirkungen? 

Wie kann er vermieden bzw. begrenzt werden? 

Welche Möglichkeiten der Erholung sind hilfreich? 

 

12:00 bis 14:00 Uhr Mittagessen in einem asiatischen Restaurant in Agathenburg 

 

Ab. ca. 14:00 Uhr „Waldbaden“ praktische Übung zur Erholung nach Hörstress 

 

Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Für die Planung ist deshalb eine verbindliche Anmeldung bis zum 31. März 2025 erforderlich. 

Kontaktperson: Andreas Baldt 

E-Mail: CI-SHG-STD@Baldt-online.de 

Ihre Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. 

Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos, lediglich die Kosten für die An- und Abreise sowie das Mittagessen sind von jedem Teilnehmer selbst zu tragen. 

Ein genaue Anfahrtsbeschreibung sowie Informationen zu Parkmöglichkeiten erhalten Sie bei der verbindlichen Anmeldebestätigung. 

„Begleitmusik“ – Eine Teilnehmerin der Selbsthilfegruppe Bremen findet ein Fazit

Begleitmusik: die ist für CI-Träger, aber nicht nur für die oft sehr störend oder auch kontraproduktiv – und es gibt sie eigentlich tagesbegleitend beim Einkaufen bis hin zu fast jedem Fernsehprogramm, Filmen etc. 

Wenn man Begleitmusik auf ihre Funktion anschaut, dann kann man sagen, dass sie uns ständig begleitet und eigentlich erfreuen soll, und da komme ich auf die Idee, dass ich mich durchaus als jedoch positive „Begleitmusik“ für meinen Ehemann empfinde, der seit Dezember 2022 einseitig CI-implantiert ist. 

Die Schwerhörigkeit meines Mannes war eine große Belastung für unser Leben, insbesondere wurde es zunehmend schwierig, gesellschaftliche Kontakte gemeinsam zu pflegen. Und das zu akzeptieren fällt – glaube ich – nicht nur mir als Angehörige/r nicht ganz leicht. 

Schon vor der Operation in Hannover (MHH) hatte mein Mann von der Selbsthilfegruppe für CI-Träger in Bremen gehört und sich tatsächlich getraut, an einem Treffen teilzunehmen. Er kam beeindruckt zurück, dort auf Schicksalsgenossen zu treffen, die von ihren Erfahrungen sprachen und zu seinem großen Erstaunen in der Runde viel verstanden, das war ein großer Motivationsschub, die Operation auch zu wagen. 

Nach erfolgreicher Operation wurden die Selbsthilfegruppentreffen dann zu einem festen Bestandteil unseres Terminkalenders, nach Absprache mit dem „leitenden Viererrat“ der Gruppe wurde mir signalisiert, auch ich als Angehörige sei willkommen. 

Das war für mich ein großer Gewinn. Durch die Gespräche, den Erfahrungsaustausch, der wichtiger Bestandteil der Treffen ist, habe ich sehr viel über die vielfältigen Probleme der Betroffenen gelernt, z. B., dass Implantierte nur aktiv und nicht mehr passiv hören können, 

und was das für Implantierte bedeutet. Die Erschöpfung meines Mannes nach großen Gesprächsrunden erklärte sich mir. Auch wurde mir bewusst, dass bei jedem CI-Patienten die Entwicklung nach der OP anders ist, man also nicht sich vorstellen darf, nach der OP wird in absehbarer Zeit alles gut – d. h., der Partner erlangt auf jeden Fall wieder die Hörfähigkeit, die man sich als Partner wünscht oder vorstellt. 

Auch als Angehöriger eines Schwerhörigen ist man ständig herausgefordert, (deshalb Begleitmusik), zwar treten Gewöhnungseffekte ein, es gibt trotzdem im Alltag immer wieder Situationen, wo ich nicht ausreichend die Hörbeeinträchtigung berücksichtige oder schlicht und einfach auch mal ungeduldig werde. 

Und da fühlt man sich als Angehöriger ziemlich allein gelassen, denn die Erfahrung mit einem CI-Implantierten kann man ja im Freundes-oder Familienkreis nur in den seltensten Fällen teilen. Den Austausch kann ich nun in der Selbsthilfegruppe mit anderen Angehörigen pflegen, was mir sehr hilft und auch wieder das Verständnis für die Betroffenen stärkt. Aber man muss als Angehöriger auch lernen, für sich selbst Grenzen zu ziehen und die Schwerhörigkeit des Partners nicht das eigene Leben vollständig bestimmen zu lassen. Wie andere das schaffen, erfahre ich in der Selbsthilfegruppe und auch das tut der Paarbeziehung durchaus gut. 

Das Fazit ist für mich rundum positiv, ich lerne viel und finde verständnisvolle Gesprächspartner, mehr kann man von einer Selbsthilfegruppe wohl kaum erwarten. 

Mittwoch, 28. Februar 2024 Hilfsangebote für Hörgeschädigte.

Cuxhaven. Ein Leben ohne gutes Gehör ist nicht einfach. Betroffene und ihre Angehörigen haben mit den Folgen zu kämpfen. Doch sie sind mit ihren Ängsten und Sorgen nicht allein und erhalten die Unterstützung, die sie brauchen.

CI KIDS Velpke

CI KIDS Velpke Infos