Erste Hilfe Kurs: Samstag, 26. März 2022 beim DRK Kreisverband Hamburg Altona

Liebe SHG-Leiter/innen,
liebe Mitglieder und Angehörige,

wann haben wir das letzte Mail einen Erste-Hilfe-Kurs besucht? Hand aufs Herz, es ist lange her. Bei mir waren es 40 Jahre. Warum? Weil ich wusste, dass ich eh nichts verstehen würde. Und genau das werden wir jetzt ändern – versprochen! Sie werden mit unserer FM-Anlage versorgt und werden hautnah dabei sein. Danach können Sie mit Sicherheit Leben retten. 

Jeder Ersthelfer kann mit dem richtigen Verhalten den Ausgang eines Notfalls beeinflussen und zum Überleben des Unfallopfers beitragen. Wir freuen uns daher sehr, Euch einen Erste-Hilfe-Kurs speziell für Hörgeschädigte anbieten zu können. Ihr werdet viele Tipps erhalten, die im Ernstfall Leben retten können. 

Wann: Samstag, 26. März 2022, von 9.00 Uhr – 17.00 Uhr
Wo: DRK Kreisverband Hamburg Altona und Mitte e.V., Standort Altona
Langbehnstraße 4 – 222761 Hamburg-Bahrenfeld
zwischen Bornkampsweg und Stresemannstraße. In diesem Lehrsaal finden 14 Teilnehmende Platz.

Anfahrt mit ÖPNV: Ab Hauptbahnhof ca. 30 Min, Haltestelle Von-Sauer-Str., dann noch 5 Minuten Fußweg, Buslinien 3 und X3.

Inhalt der Schulung:
– Rettung aus dem Gefahrenbereich, Absetzen des Notrufes
– Maßnahmen zur psychischen Betreuung und des Wärmeerhalts
– Wundversorgung mit Verbandmitteln aus dem Verbandkasten
– Druckverband am Arm oder Bein
– Maßnahmen zur Schockvorbeugung/-bekämpfung
– Anwendung einer Kälte-Sofortkompresse
– Feststellen des Bewusstseins und der Atemfunktion
– stabile Seitenlage
– Wiederbelebung, Anwendung des AED bei der Wiederbelebung
– Helmabnahme durch zwei Helfer
– Lagerungsarten – atemerleichternde Lagerung, Oberkörperhochlagerung
– Entfernen von Fremdkörpern aus dem Atemweg

Der Kurs findet unter Einhaltung der dann gültigen Corona-Regelungen der Stadt Hamburg statt. Wir werden Euch rechtzeitig vor Kursbeginn informieren. Aktuelle Informationen finden Ihr hier: https://www.drk-altona-mitte.de/das-drk/wer-wir-sind/einschraenkungen-des-regelbetriebes.html

Technische Bedingungen:
Du solltest Dein Hörgerät oder das Hörimplantat auf T-Spule (Induktionsspule) umstellen können. Alternativ ist das Hören mit einem Kopfhörer möglich.
Es können pro Kurs 14 Teilnehmer teilnehmen. Wir stellen jedem Teilnehmer einen FM-Empfänger (Ringschleife) zur Verfügung.

Kursgebühr: 30,00 Euro für Mitglieder im CIV-Nord / (47,80 Euro normal)
Anmeldungen nimmt michael.gress@civ-nord.de per Mail oder über WhatsApp:  0176 / 23 77 90 70 bis zum 15.03.2022 entgegen.

Die Kursgebühr erbitten wir bis zum 15.03.2022 nach der Anmeldung.

Wir freuen uns auf Eure Teilnahme

Michael Gress und der gesamte Vorstand vom CIV-Nord

pastedGraphic.png

Gründung einer neuen Selbsthilfegruppe


Mein Name ist Rainer Chaloupka. Ich bin beidseitig mit Hörimplantaten versorgt.

Links trage ich ein Mittelohrimplantat, rechts ein Cochlea Implantat. Meine Schwerhörigkeit begann erst im Erwachsenalter.

Es gibt einige Gründe, die mich bewogen haben, eine Selbsthilfegruppe hier in Velpke (Niedersachsen) zu gründen. 

Schwerhörig zu sein ist nach wie vor ein heikles Thema, über das die Menschen nicht gerne sprechen. Sie geben vor, alles verstanden zu haben, aus falscher Scham, anstatt nochmal nachzufragen.

Viele wissen leider bis heute noch nicht, dass es noch Möglichkeiten gibt, wenn das Hörgerät nicht mehr ausreicht. Gerne möchte ich darüber aufklären und einen vertrauensvollen Informationsaustausch über Cochlea Implantate und Schwerhörigkeit in dieser Gruppe ermöglichen. 

Der Gewinn von Lebensqualität, wenn es wieder möglich ist, Gesprochenes zu verstehen, den möchte ich gerne andern Menschen vermitteln.

Die Gruppe ist offen für alle Betroffenen, Angehörige und Interessierte. 

Die Gruppe soll aber auch Treffpunkt für andere gemeinsame Aktivitäten werden wie Unternehmungen und Raum für Freundschaften, die sich entwickeln können.

Hier helfen sich Selbstbetroffene gegenseitig ohne Anleitung von Fachleuten.

Hilfe zur Selbsthilfe, das ist mein Ziel! 

Ich freue mich auf ihre Kontaktaufnahme.

Rainer Chaloupka

Bergrehme Nr.16
38458 Velpke

E-Mail: nurmut1818@t-online.de

Eindrücke von der Fachtagung des CIV Nord und der DCIG in Hamburg

Nein, hier wird nicht die Tagung resümiert. Hier will ein Nordlicht einige Eindrücke wiedergeben. Mit einjähriger Verspätung wurde Ende Oktober (29.-30.10.2021) die DCIG-Fachtagung in Hamburg abgehalten. Sie wurde gemeinsam mit dem CIV Nord organisiert. Und es hat sich gelohnt.

Alle konnten sich treffen und sogar komplett sehen. Aufgrund der strengen 2G-Regel hatten nur Geimpfte und Genesene Zutritt. Und im Tagungsbereich der Katholischen Akademie durften die Masken fallen. Das war schon ziemlich ungewohnt. Und schön. Nicht minder schön war der Strauß an Vorträgen, die an den zwei Tagen den rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern dargeboten wurden. Mit dem CI durchs Leben – Veränderungen | Umbrüche | Wandel war das Thema. Nun begannen wir nicht mit der Geburt, sondern mit Grußworten von dem bekannten medienpräsenten Arzt Eckart von Hirschhausen und Jürgen Dusel, dem Beauftragten für die Menschen mit Behinderungen. Ein Vortrag vom bayrischen Politiker Günther Beckmann über seinen Weg in die Schwerhörigkeit und zum CI rundete den Einstieg ab.

Fachleute und Menschen mit Hörbeeinträchtigung gaben zu den verschiedenen Aspekten im Lebenslauf Einblicke. Der Bogen wurde von der Einschulung über Ausbildung und Studium zum Berufsleben und Ruhestand geschlagen. So wurden Forschungsergebnisse zu Schülerinnen und Schülern, die von der Regelschule auf eine Spezialschule gewechselt waren, vorgestellt und deutlich gemacht, dass sie den Wechsel nicht nur negativ sahen, sondern auch als Chance zu leichterem Lernen und Sozialisation mit anderen Hörbehinderten. Das war auch der rote Faden, der sich durch alle Beiträge zog: Wie einfach oder wie schwer ist es, sich mit seiner Umwelt zu verständigen, seinen Weg zu finden und selber mit allen Stärken und Schwächen gesehen zu werden? Und wer kann dabei unterstützen? Und das war das große Plus bei dieser Tagung. Es wurde nie langweilig, weil die Rednerinnen und Redner verständlich und engagiert ihre Ergebnisse und Positionen vortrugen. Die Zeit reichte selten für die anschließenden Wortmeldungen.

Allen Anwesenden wurde wieder deutlich, dass die Technik sehr viel erleichtern kann, aber es letztlich doch darauf ankommt, dass die Menschen sich gegenseitig wahrnehmen und Unterstützung geben, wo sie gebraucht wird.

Aber auch der Kurzweil kam nicht zu Kurz. Am Abend der Begegnung würzte der gehörlose Pantomime JOMI den Austausch mit Einlagen, die er teilweise mit Menschen aus dem Publikum vorführte. Und überhaupt hatte die Leitung Mühe, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer rechtzeitig aus den Pausen in den Hörsaal zurückzuscheuchen, denn im Foyer warteten neben Stärkungen auch Infostände von Firmen zu CI und anderen Hilfsmitteln, aber auch das Wiedersehen mit Bekannten und Freunden. Und sehen und erkennen konnte man sich tatsächlich, weil die Masken fallen durften.

Es war eine gelungene Veranstaltung, bei der deutlich wurde, dass eine Präsenz-Veranstaltung in diesem Format so viel mehr bringt. Und Schwung mitgibt für den Alltag!

Ulrich Stenzel, CIV Nord, Kiel

Grad noch in 2021 hinbekommen – unsere Mitgliederversammlung am 11. Dezember in Neumünster

Eingerahmt in ein interessantes und kulinarisch vorzügliches Beiprogramm standen u.a. Wahlen auf der Tagesordnung – von 186 Vereinsmitgliedern fanden glücklicherweise 11 den Weg ins „Alte Stahlwerk“, so dass wir beschlussfähig waren. Aber von vorne !

Schon am späten Vormittag versammelte sich ein sehr kleines Häufchen Museums-Interessierte um unseren Kassenwart Ulrich Stenzel am Bahnhof. Er führte uns zielstrebig durchs Städtchen zum Textilmuseum Tuch+Technik, einen großen hellen Anbau der Stadthalle. Dort gesellte sich der gebuchte Museumsguide dazu, der sich geduldig den Zweck des Senders unserer FM-Anlage erklären und ihn sich umhängen ließ. Wir wurden mit Empfängern versorgt, und es konnte losgehen. Gut gelaunt und kompetent und bereit, jede noch so abschweifende Frage sehr gerne zu beantworten, führte er uns dann durch die Geschichte der Tuchherstellung. Wir durften selbst einen Wollfaden drehen, ihm zuschauen, wie er die Exponate bediente und sehen wie rasch, die Webstühle mit den Jahrhunderten größer und effektiver wurden. Schließlich durften wir erleben, dass ein ehemaliger Mitarbeiter in der Tuchherstellung den von Monsieur Jacquard erfundenen sehr großen, noch völlig mechanisch funktionierenden, Jacquard-Webstuhl in Gang setzte. Lochkarten sorgten dafür, dass das feine Muster in mehreren Farben, für mich wie von Zauberhand, gewebt werden konnte. Als der Herr am Webstuhl mitbekam, dass wir hörgeschädigt sind, sagte er, dass viele der Arbeiter an den später elektrischen Web-Maschinen ebenfalls Hörprobleme bekamen wegen dem immensen Lärm, er sei auch schwerhörig. Da Ulrich mit einem Blick auf die Uhr unseren Rundgang an dieser Stelle abbrechen musste, verpassten wir diesen Teil der Ausstellung. Wir wurden herzlich eingeladen, zum jährlich stattfindenden Webermarkt am 14.Oktober zu kommen um dann die Maschinen in Aktion zu erleben.

Im Alten Stahlwerk angekommen – einem modernen „Business und Lifestyle Hotel“ mit Einrichtungselementen aus den Fabrikhallen – war unser heller Tagungsraum bereits vorbereitet, die beiden Schriftdolmetscherinnen saßen bereit, und wir 11 Mitglieder und eine Gastteilnehmerin konnten mit der Versammlung beginnen.

Nach der Begrüßung durch Matthias Schulz und Michaela Korte leitete diese anschließend die Sitzung mit leichter Hand. Im Bericht des Vorstandes erfuhren wir, dass im Jahr 2019 viele Aktionen und Sitzungen auf dem Programm standen, u.a. fand ein SHG-Leiterseminar in Hannover im CIC statt, und als Highlight wurde nach Braunschweig eingeladen zum Mitgliederausflug mit Floßfahrt auf der Oker. In 2020 dann waren die meisten Treffen online, und die geplante Fachtagung in Hamburg musste aus bekannten Gründen verschoben werden. Aber vieles wurde trotz der Coronapandemie weitergedacht und erarbeitet, z.B. bekamen wir Selbsthilfegruppenleiter hilfreiche Formulare zur Verfügung gestellt. Kurz erwähnt wurde dann auch, was in diesem Jahr 2021 bereits stattgefunden hat, u.a. die sehr gute nachgeholte Fachtagung in Hamburg, der Mitgliederausflug in Hagenbecks Tierpark und ein Selbsthilfegruppenleiterseminar in Schleswig. Ulrich Stenzel als Kassenwart zeigte uns, dass die Finanzen des Vereins solide aufgestellt sind, was die Kassenprüferinnen bestätigten.

Nun kam es zu den Neuwahlen des Vorstandes. Matthias Schulz bekräftigte, dass er nicht wieder als Vorsitzender zur Wahl stehen würde. Dr. Elmar Haake erklärte sich bereit zu kandidieren und wurde quasi einstimmig mit zwei Enthaltungen (Wahlleiter und E. Haake) gewählt. Michaela Korte als zweite Vorsitzende, Ulrich Stenzel als Kassenwart und Michael Gress als Schriftführer wurden ebenso quasi einstimmig wiedergewählt. Es gab Applaus für den scheidenden Vorsitzenden Matthias Schulz und von ihm ein dickes Dankeschön an den Vorstand, bei Michaela Korte flossen ein paar Tränen. Sie betonte, wie gut diese Jahre der Zusammenarbeit gewesen sind. Vielleicht wird Matthias als Beisitzer weiterhin mit dabei sein, als Präsidiumsmitglied der DCIG bleibt er darüber hinaus natürlich sehr aktiv.

Unter dem Tagesordnungspunkt Sonstiges kam das wichtige Thema des geplanten Hör-Dachverbands von DCIG und DSB zur Sprache. Vieles ist noch ungeklärt und sorgt für Diskussionen, u.a. weil beide Verbände völlig unterschiedlich aufgestellt sind. Andererseits steigen die Mitgliederzahlen der DCIG (ca. 2500), während die des DSB sinken (ca. 3000). Ein Zusammengehen der Verbände wird den lautsprachlich orientierten Hörgeschädigten eine dringend notwendige gemeinsame Stimme verleihen. Dabei sollte klar sein, dass zukünftig verfügbare Fördermittel weiterhin an die DCIG und den DSB fließen müssen. Das Credo der Anwesenden: Wir wollen “weiterkommen in neuen Schuhen“ und stehen der Sache positiv gegenüber.

Zu guter Letzt stellten Michael Gress und Elmar Haake die Neugestaltung der Webseite des CIV-Nord vor, die die Firma ahrensmedia zu 2022 durchführt. Es wird darauf geachtet, dass sie einfach und gut zu lesen ist, auch für Sehbehinderte.

Trotz einer zwischenzeitlichen Kaffeepause hatten wir nun am Ende der Sitzung Energiebedarf und besetzten im großen Restaurant einen langen Tisch an der Wand. Am überreichlichen kalten und warmen Buffet bedienten wir uns ausgiebig und saßen noch lange zusammen, bis sich dann die Hamburger, Bremer und Schleswig-Holsteiner auf den Weg nach Hause machten. Wir Niedersachsen tranken noch etwas zusammen und übernachteten im Hotel.

Es war ein langer ereignisreicher Tag – vielen Dank für die tolle Organisation und alles Gute dem neuen Vorstand!

Christine Oldenburg, Rotenburg/Wümme

 

Nach Corona-Pause: Freudiges Wiedersehen beim Selbsthilfe-Seminar im Norden

Das lange Warten hatte endlich ein Ende. Nach einer gefühlten Ewigkeit fand am Wochenende vom 10. bis 12. September 2021 wieder ein SHG-Selbsthilfegruppenleiter-Seminar des CIV Nord statt. Altbewährte Location war das CIC Schleswig-Kiel. 

Nachdem sich alle Teilnehmer bei Michaela registriert hatten (2G-Regel) und sich anschließend häuslich in ihren Zimmern eingerichtet hatten, traf man sich gegen 16 Uhr in der Aula, wo es mit dem ersten Tagespunkt gleich zur Sache ging – begleitet von zwei Schriftdolmetscherinnen. Wir diskutierten unter anderem, wie es der Selbsthilfe aus unserer Sicht HEUTE geht und haben uns darüber ausgetauscht. Anschließend zeigte Pascal uns seinen Arbeitsplatz: das CIC Schleswig-Kiel. Viele von uns waren angenehm überrascht, welch vielfältige Angebote es für die Patienten gibt und wie liebevoll und kindgerecht der Alltag dort gestaltet wird. Sehr lobenswert! 

Nach einem schmackhaften Abendessen unserer lieben „Köchinnen“ Sigrid und Anke ließen wir den Abend bei bestem Wetter draußen vor dem CIC ausklingen. Es wurde gescherzt, gelacht und diskutiert. Sogar der Sicherheitsdienst wurde mit einbezogen. Nein, keine Sorge, wir wurden nicht ermahnt. Er hat sich mit uns auf einen kurzen, aber netten „Klönschnack“ eingelassen. 

Am Samstag ging es bereits ab neun Uhr weiter. Herr Krackert, der Leiter des CIC, hieß uns alle herzlich willkommen und übergab das Wort anschließend an seinen Kollegen, Herr Krüger, der einen interessanten und lehrreichen Vortrag über die verschiedensten Hörtests für Erwachsene und Kinder hielt sowie uns das Lesen von Hörkurven näherbrachte. Wir erhielten viele Hintergrundinformationen und sammelten Ideen für Verbesserungsvorschläge bezüglich Hörtests für die Zukunft. 

Auf das konzentrierte Zuhören folgte eine Sportstunde. Herr Kicia nahm uns in der Sporthalle in Empfang und ließ uns unterschiedliche Übungen allein oder in Partnerarbeit durchführen. Wir bekamen Tipps, wie man seine persönliche Mitte findet oder auf was man beim langsamen/schnellen Gehen achten kann. 

Am Nachmittag widmeten wir uns dem Thema digitale Selbsthilfe. Einige Gruppenleiter, wie zum Beispiel Otto und Rolf, brachten ihren privaten Laptop mit und in kleinen Gruppen wurden uns Tipps und Tricks mittels praktischer Anwendungen (Videochat) nähergebracht. Was für ein herrliches, anfängliches Durcheinander. Man nahm sich dennoch Zeit für Hilfestellungen und für  einen Erfahrungsaustauch. 

Nach einer etwas längeren Pause trafen wir uns zum gemütlichen Teil des Tages. Wir unternahmen einen schönen Spaziergang in Richtung Königswiesen in Schleswig. Dort wurden die Teilnehmer ein weiteres Mal überrascht. Nein, damit ist nicht der tolle Ausblick auf die Schlei gemeint. Es hieß nämlich: „Ran an die Schläger“. Wir teilten uns in mehrere kleine Gruppen auf und spielten Minigolf! Was für ein Spaß. Ein großes Lob geht hier auch an die älteren Teilnehmer, die sich tapfer geschlagen haben. Auch unser lieber Michael hatte trotz seiner Seheinschränkung Spaß und es klappte gut, sogar mal mit einem sogenannten „hole-in-one“! Chapeau! 

Nach einem kurzen Fotoshooting ging es weiter zum Abendessen im „Alten Kreisbahnhof“. Dieses Restaurant überzeugte uns alle, da es ein Inklusionsbetrieb ist. Vorbildlich. Schmackhaft war es obendrein! Den Abend ließ man sodann – wie schon den vorangegangenen – beim geselligen Beisammensein vor dem CIC feucht-fröhlich ausklingen. 

Am Sonntag fiel das Frühstück noch üppiger aus als ohnehin schon. Bei herrlich duftendem Speckgeruch mit Rührei wurde der letzte Seminar-Block eingeläutet. Jeder hatte zudem die Möglichkeit, sich ein Lunchpaket für die Rückreise zusammenzustellen. 

Der erste Tagespunkt unseres letzten gemeinsamen Tages war ein informativer Vortrag von unserem Gruppenleiter Rolf aus Ostfriesland. Thema war die Gemeinnützigkeit ohne e. V.. Im Anschluss daran fand ein Brainstorming über gewünschte Themen aller Teilnehmer statt. 

Nach der sogenannten Feedbackrunde bedankten wir uns bei den Küchenfeen und unseren Schriftdolmetscherinnen Sandra und Gabi mit Präsenten. Auch die Organisatoren Michaela und Pascal erhielten jeweils ein Überraschungsgeschenk als Dankeschön und bekamen reichlich Applaus. Ich denke, ich spreche im Namen aller, dass wir ihre Mühe des Orga-Teams sehr zu schätzen wissen und bedanke mich an dieser Stelle nochmals ausdrücklich für ihren unermüdlichen Einsatz. Natürlich durfte auch unser Andreas nicht leer ausgehen und wurde für sein Engagement und seine Hilfsbereitschaft mit einem Geschenk belohnt. Ebenso unsere vortragenden Gruppenleiter Otto und Rolf durften sich über eine kleine Aufmerksamkeit freuen. 

Nach einer herzlichen Verabschiedung voneinander trat ein jeder fröhlich und gut gelaunt seine Heimreise an. Wir alle waren nach der langen Zeit der coronabedingten Isolation dankbar, dass solch eine Veranstaltung nach so langer Zeit stattfinden durfte. Wir haben die inzwischen erworbenen „Berührungsängste“ schnell vergessen und genossen das Zusammensein mit jedem Atemzug. Ich bin mir sicher, wir alle freuen uns schon jetzt auf die nächste Veranstaltung! 

Anita Geisler 

Zoom Online Lesung des CIVN e.V. mit Ilka Dick am 05.06.21

„Tod zwischen den Meeren“ der zweite Kriminalroman mit Marlene Louven die aufbricht zu einer dramatischen Mörderjagt zwischen Nord und Ostsee.

Selbstvertrauen, welches Marlene Louven nach ihrer Ertaubung und der Implantation von Cochlea Implantaten zurückgewonnen hat gibt ihr den Mut und lässt Sie voll einsteigen in die Ermittlungen um einen mysteriösen Vermisstenfall auf Amrum. 

Mitglieder und Freunde des CIVN trafen sich am 5.6 vor dem Bildschirm um Auszügen aus dem Krimi zu lauschen, welche auch mit Hilfe von der Schriftdolmetscherin Sandra Kanschat in Schrift festgehalten wurden, so dass jeder die Möglichkeit hatte mitzulesen.

Fragen und Hintergrundinformationen konnten die Teilnehmer im Anschluss loswerden, Ilka Dick gab gerne Auskunft über die Entstehung und den Hintergrund ihrer Bücher. 

Wir hatten alle einen sehr unterhaltsamen Nachmittag, der viel zu schnell verging.

Danke an Ilka Dick und Sandra Kanschat

 

“Der stille Koog” von Ilka Dick – eine Rezension von Ulrich Stenzel

Regionalkrimis sind schwierig zu besprechen. Bei allem wünschenwerten Lokalkolorit weisen sie große Qualitätsunterschiede auf. Wird die Handlung stimmig erzählt, sind die Handlungsstränge geschickt miteinander verknüpft, wirken die Personen wie Holzfiguren oder werden sie plastisch beschrieben? Der hier anzuzeigende Kriminalroman weckt Aufmerksamkeit, weil die zentrale Figur, die Kriminalkommissarin Marlene Louven, nach einer Erkrankung ertaubte und jetzt zwei CIs trägt. Damit wird gleich auf den ersten Seiten der Takt angeschlagen. Herauskatapultiert aus dem vertrauten Hören muss sie sich mit dem Nichthören und dem Hören mit CI herumschlagen. Diese besondere Note macht den Krimi reizvoll. Schon allein aus dem Grund greift man neugierig zu dem Krimi und verschenkt ihn gerne in seine Umgebung. Doch diese Figur alleine rechtfertigt nicht, von einem besonderen Krimi zu sprechen. Die Qualität muss stimmen.

In dem Krimi ist Louven nicht im Dienst. Sie ist wegen ihrer Ertaubung vorerst dienstunfähig. Um nicht einfach Trübsal zu blasen, fährt sie zu ihrer Schwester an die Westküste. Prompt gerät sie in einen Mordfall, was nicht erstaunt. Schließlich ist der Krimi der rote Faden, der durch das Buch führt. Die Hör- oder Nichthörerlebnisse von Marlene Louven werden drumherum gestrickt. Sie kämpft mit ihrer Ertaubung, sie muss sich an das CI gewöhnen, mit dem die Musik sich so anders scheußlich anhört. Und überdies hört sie mit dem CI nicht optimal. Eindrücklich führt die Verfasserin den Lesern das vor Auge, wenn sie die gesprochene Sprache so darstellt, wie sie bei Louven ankommt, z.B.: „Sprechen wegen….kam keiner…Tür…brannte ja Licht…“ Louven müht sich ab, aus dem wenigen Gehörten eine sinnvolle Aussage zu machen. Sie scheitert immer wieder. Nicht aufgeben heißt hier die Devise. Sie schafft es auch dank ihrer Schwester und einigen anderen Personen, die ihr Verständnis entgegenbringt. Mangelndes Verständnis von anderen wird auch geschildert. Kurzum, Marlene Louven durchläuft alle Phasen der Freude und der Verzweiflung.

Die Lösung des Kriminalfalls ergibt sich am Ende. Eine Lösung für das Hören ergibt sich nicht. So wird ein Happy End vermieden, das völlig unrealistisch wäre. Das ist das Charmante an dem Krimi: er ist flott und gut erzählt, die Handlungsstränge passen zusammen. Und die Personen repräsentieren zwar bestimmte Typen, sind aber nicht holzschnittartig in die Landschaft gestellt. Der Leser bleibt dran und wünscht sich vielleicht mehr Informatonen zur Hörsituation von Louven. Aber das ist die Frage, wieviel CI-Hören und wieviel Krimi die gute Mischung ausmachen.

Kurzum, es lohnt sich. Ich selber habe ihn einige Male verschenkt. Auch solche, die nicht unbedingt zu Regionalkrimis greifen, weil sie oft schlecht geschrieben sind, waren von dem Krimi „Der stille Koog“ angetan.

Ilka Dick, Der stille Koog. Küsten Krimi. Köln : Emons Verlag, 2019. ISBN 978-3-7408-0503-6

Taub und Voodoo verstehen?

Von Michael Gress

Vor dem Besuch des Roemer- und Pelizaeus-Museums (RPM) in Hildesheim hatte wohl niemand von der Selbsthilfegruppe für Cochlea-Implantierte und hörgeschädigte Menschen im Großraum Hildesheim daran geglaubt. Deshalb legte sich am 3. November vor dem RPM-Eingang eine gewisse Spannung über die 19 Teilnehmer. Zum 10-jährigen Bestehen der Selbsthilfegruppe sollte es etwas Besonderes sein. Voodoo, viel Geheimes und Zauber? Kurz vor 15.00 Uhr wurde es dann spannend. Michael Gress, Leiter der Selbsthilfegruppe, verteilt die Empfänger der mobilen FM-Anlage (Funk-Übertragungsanlage), um Voodoo auch akustisch besser verstehen zu können.

Menschen mit Hörgeräten oder Cochlea-Implantaten stehen bei solchen Veranstaltungen normalerweise vor Höchstleistungen. Große hallende Räume, extreme Nebengeräusche und dazu die leise und schnell sprechende Stimme eines Sprechers. Das hält viele Menschen mit Hörschädigung von einem Museumsbesuch ab.

Bis dann Julia Kruse (Inklusionsbeauftragte des RPM) die Gruppe begrüßte. Sie hängte sich den Sender der FM-Anlage um und war ab sofort mit den Teilnehmern der Gruppe direkt über das Hörgerät, das CI oder einen normalen Kopfhörer verbunden. Mit ihrer ruhigen, klaren und wohlklingenden Stimme und ihrer sehr deutlichen Aussprache, war es für alle Teilnehmer ein Hochgenuss ihr zu lauschen.

Ihr fundiertes Wissen über Voodoo, von der Entstehung bis zur heutigen Zeit, von Priestern, Puppen, Zombies und Geheimbündnissen, brachte Frau Kruse sehr verständlich nahe. Etwa 60 Millionen Menschen fühlen sich noch heute dieser Religion zugehörig.

Mehr wollen wir über Voodoo nun nicht verraten. Wer von euch das einmal live erleben möchte, der hat am 7. März 2020 im RPM Hildesheim, mit unserer FM-Anlage, bei einer Sonderführung für Hörgeschädigte dazu Gelegenheit. Es wird ebenfalls in Gebärdensprache übersetzt.

Kontakt und Infos gerne per E-Mail oder über diese Plattform.

Unser herzlicher Dank gilt Frau Kruse und dem RPM für die gelungene Führung!

Wir wollen auch danken der AOK Niedersachsen, der Diakonie Himmelsthür (Aktion Mensch) und der Johannishofstiftung Hildesheim, die unsere Anlage finanziert und damit zur leichteren Kommunikation für Hörgeschädigte beigetragen haben.

Interview Michael Gress (Schriftführer)

Eckdaten zu Deiner Person z. B. Beruf, Hörstatus, Ehrenamt, Hobbys was Dir sonst wichtig ist…

…geboren bin ich 1962 im wunderschönen Hildesheim. Beruflich war ich 22 Jahre als Bankfachwirt bei einer großen Bausparkasse in Stuttgart tätig. Als langjähriger Vertrauensmann der Schwerbehinderten machte mir es dort sehr viel Freude, Probleme der Kolleginnen und Kollegen mit Vorgesetzten und Behörden zu beheben. Deswegen war es für mich nach der CI-Versorgung 2010 und 2012 selbstverständlich in der Selbsthilfe tätig zu werden. So kam es dann auch, dass ich 2017 die Hildesheimer Ci-Gruppe übernahm. Privat bin ich verheiratet, wir haben 3 erwachsene Söhne und 2 Hunde, die sich hoffentlich bei uns wohl fühlen. Natur und Tiere sind für mich ein wichtiger Bestandteil des Lebens.

Wenn Du eine berühmte Persönlichkeit (egal ob lebendig oder Tod) treffen dürftest, wer wäre es und warum?

Rheinhold Messner (Bergsteiger): Er ist für mich ein Vorbild für Willensstärke, Ausdauer und Teamfähigkeit

Wenn Du eine Sache auf der Welt verändern dürftest, was wäre das und warum?

Hunger und Krieg dürfte es nicht geben. Ein friedliches Zusammenleben aller Menschen, egal welcher Religion und Hautfarbe, wäre ein Grundlage dafür, dass kein Mensch auf diesem Planeten Hungern müsste.

Auf was könntest Du in diesem Leben nicht verzichten?

Auf meine Familie und meine CI`s

Gibt es ein Geräusch, dass Du am liebsten niemals hören würdest oder gehört hast?

Unsere S-Bahnen „singen“ das mögen nicht einmal die Hunde

Was macht Dir an Deinem Ehrenamt besonders Spaß und warum?

Ich möchte das zurückgeben, was ich selbst bekommen habe. Beratung, Sicherheit, Vertrauen und Hilfe, Menschen zusammenbringen.

Was ist Dein nächstes Projekt?

Wir wünschen uns für unsere Gruppe eine FM-Anlage. Das versuche ich derzeit zu realisieren.

Wenn Du 3 Wünsche frei hättest, welche wären das?

Frieden für alle Menschen, Gesundheit und Glück

Hast Du noch eine Lebensweisheit für uns?

Im Grunde sind es doch Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Selbsthilfegruppe für Hörgeschädigte und CI-Träger Wendland im Landkreis Lüchow-Dannenberg

Gemeinsam sind wir stärker!!!

Und genau das bemerken wir, seit der Gründung unserer Selbsthilfegruppe Ende des Jahres 2006 this site, immer wieder.

Mein Name ist Susanne Herms und mein 5. Hörsturz ließ mein linkes Ohr vollständig ertauben. Das rechte Ohr war sowieso schon von Geburt an taub und daher fand nun für mich die Kommunikation für ein halbes Jahr nur noch schriftlich statt.
An Informationen und Erfahrungen rund um das Cochlea-Implantat (CI) zu kommen, gestaltete sich 2004 noch nicht ganz so einfach wie heute. Es gab zwar schon das Internet aber noch nicht mit all den vielfältigen Möglichkeiten. Mühsam fand ich meine Informationen zusammen und entschied mich zu meiner ersten CI-Implantation im Jahre 2006. Zwei Jahre später habe ich mir sogar erfolgreich ein CI auf der 50 Jahre geburtstauben rechten Seite implantieren lassen.

Aus Dankbarkeit, dass mir durch meine beiden CI‘s wieder ein neues aktives Leben geschenkt wurde, entschloss ich mich dazu eine Selbsthilfegruppe zu gründen, in der jeder der möchte, locker und schnell an alle Informationen rund um die Cochlea-Implantation und das neue Hören danach, kommen kann.

Allein schon aus der geographischen Lage unseres Städtchen Lüchow heraus ist unsere Gruppe enorm wichtig, da alle großen CI Zentren mindestens zwei Autostunden von uns entfernt liegen, egal ob Berlin, Magdeburg, Braunschweig, Hannover oder Hamburg. Im Umkreis von ca. 100 km sind wir die einzige CI SHG die sich monatlich trifft und haben daher regen Zulauf ringsum. Einige Mitglieder fahren fast 100 km, um an der Gruppenstunde teilzunehmen.

In unserer SHG möchten wir Menschen aller Altersgruppen mit Höreinschränkungen, deren Angehörigen und allen Interessierten mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Denn Schwerhörigkeit trennt von den Menschen und macht

  • einsam
  • Angst vor Gesprächen
  • Angst vor Jobverlust
  •  depressiv
  •  mindert die Lebensqualität bis hin zum völligen Rückzug.

Das Geschenk wieder hören zu können ist so unfassbar groß. Wir sind dankbar dafür und es bewegt uns jeden Tag aufs Neue. Von diesem Glück möchten wir gerne etwas abgeben und anderen Menschen auch zu diesem Glück verhelfen. Wenn sich jemand dafür interessiert, was das Implantat in unserem Leben verändert hat und wie wir heute damit leben, dann sollte dieser Jemand sich nicht scheuen mit uns Kontakt aufzunehmen.

Unsere Selbsthilfegruppe besteht aus aktiven, engagierten und selbstverantwortlichen Mitgliedern. In unserer Gruppe

  • finden Menschen mit Hörbehinderung und deren Angehörige Unterstützung
  • tauschen wir unsere Erfahrungen aus
  • bekommen und geben Ratschläge
  • thematisieren wir Wünsche, Vorstellungen, Erwartungen und Ängste
  • erarbeiten wir Strategien für eine verbesserte Kommunikation im Alltag
  • erhalten wir Informationen über technische Neuerungen und Zusatzhilfsmittel
  • CI-Interessierte profitieren von den Erfahrungen der CI-Träger
  • Vermitteln wir Kontakte zu Betroffenen und Fachleuten

Eine barrierefreie Kommunikation ist durch Verwendung einer eigenen Ringschleife während der Gruppenstunde gewährleistet.
Die Teilnahme an unserer SHG ist selbstverständlich kostenfrei.

Die Selbsthilfegruppe Wendland trifft sich regelmäßig

am zweiten Montag im Monat

von April bis Oktober 17.00 Uhr von November bis März 15.00 Uhr

in den Räumen der Ev. Freikirchliche Gemeinde Glockenberg 6, 29439 Lüchow

Interessierte, Betroffene und Angehörige können gerne jederzeit telefonisch, per E-Mail oder per Fax mit uns in Kontakt treten oder einfach zu unserem nächsten Gruppentreffen kommen.

Susanne Herms
SHG Leiterin, Hörpatin Tel: 05841 6792
Fax: 05841 974434

info@shg-besser-hoeren.de

www.shg-besser-hoeren.de