Vereinsausflug in die Lüneburger Heide

Der diesjährige Mitgliederausflug fand diesmal in der Lüneburger Heide mit einer Kutschfahrt statt …

Kurzbericht: 07.05.2022 Technik-Workshop mit Karin Zeh

Viele CI-Träger und Angehörige werden zwar mit Anpassungen und Rehabilitionsmaßnahmen betreut.

Oticon Medical wird an die Firma Cochlear verkauft

Liebe Mitglieder, Liebe SHG Leitende,

der Geschäftsbereich Oticon Medical wird an die Firma Cochlear verkauft, diese Nachricht erreichte uns am 28.04.2022 die CI-Selbsthilfe.
Die vollständige Pressemitteilung können Sie gerne nachlesen.

 Wir halten Sie weiter auf dem Laufenden.

Interwiew mit Dr. Elmar Haake

Lieber Elmar, 

einleitend möchte ich Dir nochmals zu Deiner neuen Position im CIVN gratulieren und für diese alles Gute wünschen. 😊 

Anbei findest Du ein paar wenige Fragen für unsere Leser des Newsletters. Wir sind gespannt, welch‘ spannende Antworten Du darauf findest. 

  1. Eckdaten zu deiner Person, …z.B…Beruf (worin hast Du eigentlich Deinen „Doktor“ gemacht?), Hörstatus, Ehrenamt, Hobby, was Dir sonst wichtig ist

Ich bin von Geburt an Taubheit grenzend hörgeschädigt und bekam erst mit dreieinhalb Jahren erstmals ein Hörgerät auf einem Ohr („um das andere Ohr nicht zu schädigen“). Das war die Früherkennung und Fachmeinung der 70er Jahre. Die Folgen merke ich heute immer noch: die später versorgte Seite hat weniger Natürlichkeit und mehr Arbeit mit dem Verstehen..

Diese verspätete Hörgeräteversorgung hatte zur Folge, dass meine Sprachentwicklung nicht altersgemäß erfolgte und ein Jahr später in Bremen eingeschult wurde, was heute als Förderschule bezeichnet wird.

Nach dem Abitur, den ich in Hamburg am Lohmühlengymnasium ablegte, studierte ich Chemie an der Universität Bremen. Dieses Studium habe ich mit technischen Assistenzsystemen, Unterstützung von guthörenden Kommilitonen und Professoren und selbstbewusster Bekenntnis zur Hörbehinderung innerhalb der Regelstudienzeit nach 8 Jahren mit der Promotion abschließen können. Maßgeblich unterstützt haben mich andere hörbehinderte Uni-Absolventen mit Tipps und Informationen, die ich im Rahmen von Arbeitstagungen und Seminaren (z.B. BHSA, Bundesgemeinschaft) traf. Auch bin ich meiner Frau, die ich in der Hamburger Zeit kennenlernte, für ihre Unterstützung sehr dankbar!

Als Konsequenz konnte ich daraus ziehen, dass die ehrenamtliche Arbeit wichtig für andere Hörgeschädigte ist, die noch unsicher in der Fortsetzung ihres Lebensweges sind. Es ist jedoch ein Kunststück, eine Balance zwischen Vereinsarbeitszeit und Zeit für Familie/Privates zu finden.

Meine Hobbies sind Tennis, Natur erleben, mit meiner Frau das Leben zu teilen, mit lieben Menschen treffen und gemeinsam Ziele erreichen.

Mit CI-Implantaten wurde ich 2009 und 2013 versorgt, so dass ich bilateral versorgt bin. Für mich war der Weg schwer, aber in kleinen Schritten, mit Optimismus und hervorragender Arbeit des CI-Rehazentrums habe ich vieles schaffen können. Die heutigen Fähigkeiten im beruflichen und privaten Umfeld könnte ich nie als Hörgeräteträger ausüben, ich bin mit den Implantaten also sehr glücklich und dankbar!  Aus diesem Grund kann ich die Bedeutung der Anschlussheilbehandlung in CI-Zentren nicht genug betonen, diese sollte weltweit (!) als Standardfall nach einer CI-OP angewendet werden (was sogar in den USA nicht der Fall ist).

Das 2009 implantierte System musste 2019 ausgetauscht werden. Ich war entgegen der Erwartung anderer gelassen, obwohl ich vor der Entscheidung für ein CI 2009 sehr große Befürchtungen vor einer Reimplantation hatte. Mit dieser Befürchtung stand ich nicht alleine. Aber: Das Vertrauen in die Ärzte, das CI-Rehateam und in die Herstellerfirma haben mir sehr geholfen, und das Ergebnis ist heute ein besseres Hörvermögen als vorher. Es hat sich also gelohnt…

 

  1. Wenn Du eine berühmte Persönlichkeit (egal ob lebendig oder tot) treffen dürftest, wer wäre es und warum?

Ich treffe mich lieber mit Menschen, die nicht berühmt sind, aber viel in der Gesellschaft bewirken können für gute Zwecke!

  1. Wenn Du eine Sache auf der Welt verändern dürftest, was wäre das und warum?

Dass jeder Hörbehinderte auf der Welt auf allen 5 Kontinenten seine geeigneten Hörhilfen bekommen kann.

  1. Hörst Du gerne Musik und wenn ja, wie hast Du es geschafft, diese zu genießen? 

Ja, der Anfang war schwer auf der erstversorgten Seite. Geholfen haben meine Ausdauer und Wille, die bekannten Musikstücke trotz aller ungewohnten Hörempfindungen zu hören und an früher zu erinnern. Das schöne Gefühl, Musik zu hören und neue Erfahrungen zu machen, haben mir auch geholfen.

  1. Was macht Dir an Deinem Ehrenamt besonders Spaß und warum?

Die Zusammenarbeit mit fähigen Menschen und Ideale, gemeinsam schaffen wir vieles, nicht allein. Die Aufteilung der Aufgaben an Personen mit ihren Begabungen hilft sehr.

  1. Welche Lebensweisheit/Strategie in Bezug auf den (Berufs)-Alltag möchtest Du allen Hörgeschädigten mit auf den Weg geben? 

Sicherheit ist gut, aber Entwicklung findet ausserhalb des Komfortbereiches statt. Traut Euch daher auf Gebiete, die schwer erreichbar erscheinen und holt Unterstützung von Gleichgesinnten.

  1. Was ist Dein nächstes Projekt?

Die Selbsthilfegruppen im CIV-Nord zu Seite stehen mit hilfreichen Unterstützungen wie Infos über Techniklösungen, Infos über Rehabilitationsmassnahmen versorgen, mehr Vernetzung untereinander. Und vor allem: Dass wir uns mehr untereinander treffen und austauschen können, gerade nach der Corona-Pandemie…

  1. Wenn Du 3 Wünsche frei hättest, welche wären das?

Frieden, Glück, Toleranz von jedem Menschen ggü. anderen

  1. Hast du noch eine Lebensweisheit für uns?

Auch der längste Weg beginnt mit einem Schritt.

Liebe Grüße

Elmar

 

Lieber Elmar, 

hab vielen herzlichen Dank für diesen sehr ehrlichen und persönlichen Einblick. Ich bin mir sicher, dass die Leser sich somit ein (noch) besseres Bild von Dir machen können und Lust bekommen haben, Dich auch persönlich kennenzulernen. 

Liebe Grüße zurück

Anita Geisler

Beisitzerin (Interviewpartnerin)

Inklusion im Museum? Das gibt es wirklich in Hildesheim! 

 „SEUCHEN – Fluch der Vergangenheit, Bedrohung der Zukunft“  

SHG für Schwerhörige und CI-Träger, Lingen

SHG für Schwerhörige und CI-Träger, Lingen

Im Januar 2017 wurde die SHG mit Hilfe der KoBS (Kontakt-und Beratungsstelle Meppen) eingerichtet. Seitdem trifft sie sich am ersten Montag im Monat in den Räumen der Elternschule vom Bonifatius-Hospital in der Mühlentorstr. 21-23, nachmittags ab 15:00 Uhr.

Angesprochen sind Menschen mit Hörbehinderungen. Die Teilnehmer tragen in der Regel schon Hörgeräte, aber es kommen auch Ratsuchende die demnächst mit Hörgeräten versorgt werden sollen.
Weiterhin ist die Gruppe der CI-Träger zu nennen.  Diese Personen (mit hochgradiger Schwer-hörigkeit) haben die Versorgung mit Hörgeräten schon hinter sich. 

CI-Geräte  (Cochlear-Implantat –  auch Innenohrprothese genannt) sind Hörgeräten technisch hoch überlegen.  Aus diesem Grund sind CI-Träger auch auf Austausch und Erfahrungen mit anderen Implantierten angewiesen.

Seit dem Jahr 2018 benutzen wir bei unseren Treffen eine Ringschleifen-Induktionsanlage. Mit dieser Anlage kann das gesprochene Wort über Mikrofone direkt auf Hörgeräte bzw. CI übertragen werden. Dennoch ist die Kommunikation in der Gruppe nicht immer einfach, weil der Grad der Schwerhörigkeit bei allen Teilnehmern individuell verschieden ist.

In der Regel sind unsere Gruppentreffen reine Gesprächsrunden zum Austausch von Erfahrungen, Arzt- und Hörakustiker-Besuche und Neuerungen beim technischen Zubehör. Weiterhin bemühen wir uns um Fachvorträge von Ärzten und Hörakustiker.

Die Teilnehmer bei uns sind zwischen 50 – und 80 Jahre alt, mit etwa gleichem Anteil von Frauen und Männer. Die Teilnehmerzahlen schwanken zwischen 4 und 8 Personen.

Die Corona-Pandemie hat unsere Treffen in den letzten beiden Jahren stark behindert.Zudem hat das Tragen der Mund-/ Nasenmasken für alle Menschen mit Hörbehinderungen gravierende Nachteile. Zum Einen das Verheddern der Gummibänder hinter den Ohren mit den Hörgeräten, doch viel nachteiliger ist die Hörminderung der Sprachverzerrung durch die Masken. Weiterhin fehlt das Mundbild, und damit ist das Lippen ablesen nicht mehr möglich. Zum Glück dürfen wir bei unseren Treffen, wenn wir die Sitzposition eingenommen haben, die Maske wieder  abnehmen.

Aus eigener Erfahrung wissen wir, wie wichtig Informationen sind, wenn Operationen bei CI, oder teure Hörgeräte zum Kauf anstehen.

Die Besuche bei SHG sind grundsätzlich kostenlos, deshalb freuen wir uns, wenn wir vielen Menschen bei unseren  Treffen helfen können.

Lingen, im März 2022

Alfons Book. Leitung der SHG in Lingen

Gründung einer neuen Selbsthilfegruppe


Mein Name ist Rainer Chaloupka. Ich bin beidseitig mit Hörimplantaten versorgt.

Links trage ich ein Mittelohrimplantat, rechts ein Cochlea Implantat. Meine Schwerhörigkeit begann erst im Erwachsenalter.

Es gibt einige Gründe, die mich bewogen haben, eine Selbsthilfegruppe hier in Velpke (Niedersachsen) zu gründen. 

Schwerhörig zu sein ist nach wie vor ein heikles Thema, über das die Menschen nicht gerne sprechen. Sie geben vor, alles verstanden zu haben, aus falscher Scham, anstatt nochmal nachzufragen.

Viele wissen leider bis heute noch nicht, dass es noch Möglichkeiten gibt, wenn das Hörgerät nicht mehr ausreicht. Gerne möchte ich darüber aufklären und einen vertrauensvollen Informationsaustausch über Cochlea Implantate und Schwerhörigkeit in dieser Gruppe ermöglichen. 

Der Gewinn von Lebensqualität, wenn es wieder möglich ist, Gesprochenes zu verstehen, den möchte ich gerne andern Menschen vermitteln.

Die Gruppe ist offen für alle Betroffenen, Angehörige und Interessierte. 

Die Gruppe soll aber auch Treffpunkt für andere gemeinsame Aktivitäten werden wie Unternehmungen und Raum für Freundschaften, die sich entwickeln können.

Hier helfen sich Selbstbetroffene gegenseitig ohne Anleitung von Fachleuten.

Hilfe zur Selbsthilfe, das ist mein Ziel! 

Ich freue mich auf ihre Kontaktaufnahme.

Rainer Chaloupka

Bergrehme Nr.16
38458 Velpke

E-Mail: nurmut1818@t-online.de

Eindrücke von der Fachtagung des CIV Nord und der DCIG in Hamburg

Nein, hier wird nicht die Tagung resümiert. Hier will ein Nordlicht einige Eindrücke wiedergeben. Mit einjähriger Verspätung wurde Ende Oktober (29.-30.10.2021) die DCIG-Fachtagung in Hamburg abgehalten. Sie wurde gemeinsam mit dem CIV Nord organisiert. Und es hat sich gelohnt.

Alle konnten sich treffen und sogar komplett sehen. Aufgrund der strengen 2G-Regel hatten nur Geimpfte und Genesene Zutritt. Und im Tagungsbereich der Katholischen Akademie durften die Masken fallen. Das war schon ziemlich ungewohnt. Und schön. Nicht minder schön war der Strauß an Vorträgen, die an den zwei Tagen den rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern dargeboten wurden. Mit dem CI durchs Leben – Veränderungen | Umbrüche | Wandel war das Thema. Nun begannen wir nicht mit der Geburt, sondern mit Grußworten von dem bekannten medienpräsenten Arzt Eckart von Hirschhausen und Jürgen Dusel, dem Beauftragten für die Menschen mit Behinderungen. Ein Vortrag vom bayrischen Politiker Günther Beckmann über seinen Weg in die Schwerhörigkeit und zum CI rundete den Einstieg ab.

Fachleute und Menschen mit Hörbeeinträchtigung gaben zu den verschiedenen Aspekten im Lebenslauf Einblicke. Der Bogen wurde von der Einschulung über Ausbildung und Studium zum Berufsleben und Ruhestand geschlagen. So wurden Forschungsergebnisse zu Schülerinnen und Schülern, die von der Regelschule auf eine Spezialschule gewechselt waren, vorgestellt und deutlich gemacht, dass sie den Wechsel nicht nur negativ sahen, sondern auch als Chance zu leichterem Lernen und Sozialisation mit anderen Hörbehinderten. Das war auch der rote Faden, der sich durch alle Beiträge zog: Wie einfach oder wie schwer ist es, sich mit seiner Umwelt zu verständigen, seinen Weg zu finden und selber mit allen Stärken und Schwächen gesehen zu werden? Und wer kann dabei unterstützen? Und das war das große Plus bei dieser Tagung. Es wurde nie langweilig, weil die Rednerinnen und Redner verständlich und engagiert ihre Ergebnisse und Positionen vortrugen. Die Zeit reichte selten für die anschließenden Wortmeldungen.

Allen Anwesenden wurde wieder deutlich, dass die Technik sehr viel erleichtern kann, aber es letztlich doch darauf ankommt, dass die Menschen sich gegenseitig wahrnehmen und Unterstützung geben, wo sie gebraucht wird.

Aber auch der Kurzweil kam nicht zu Kurz. Am Abend der Begegnung würzte der gehörlose Pantomime JOMI den Austausch mit Einlagen, die er teilweise mit Menschen aus dem Publikum vorführte. Und überhaupt hatte die Leitung Mühe, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer rechtzeitig aus den Pausen in den Hörsaal zurückzuscheuchen, denn im Foyer warteten neben Stärkungen auch Infostände von Firmen zu CI und anderen Hilfsmitteln, aber auch das Wiedersehen mit Bekannten und Freunden. Und sehen und erkennen konnte man sich tatsächlich, weil die Masken fallen durften.

Es war eine gelungene Veranstaltung, bei der deutlich wurde, dass eine Präsenz-Veranstaltung in diesem Format so viel mehr bringt. Und Schwung mitgibt für den Alltag!

Ulrich Stenzel, CIV Nord, Kiel

Grad noch in 2021 hinbekommen – unsere Mitgliederversammlung am 11. Dezember in Neumünster

Eingerahmt in ein interessantes und kulinarisch vorzügliches Beiprogramm standen u.a. Wahlen auf der Tagesordnung – von 186 Vereinsmitgliedern fanden glücklicherweise 11 den Weg ins „Alte Stahlwerk“, so dass wir beschlussfähig waren. Aber von vorne !

Schon am späten Vormittag versammelte sich ein sehr kleines Häufchen Museums-Interessierte um unseren Kassenwart Ulrich Stenzel am Bahnhof. Er führte uns zielstrebig durchs Städtchen zum Textilmuseum Tuch+Technik, einen großen hellen Anbau der Stadthalle. Dort gesellte sich der gebuchte Museumsguide dazu, der sich geduldig den Zweck des Senders unserer FM-Anlage erklären und ihn sich umhängen ließ. Wir wurden mit Empfängern versorgt, und es konnte losgehen. Gut gelaunt und kompetent und bereit, jede noch so abschweifende Frage sehr gerne zu beantworten, führte er uns dann durch die Geschichte der Tuchherstellung. Wir durften selbst einen Wollfaden drehen, ihm zuschauen, wie er die Exponate bediente und sehen wie rasch, die Webstühle mit den Jahrhunderten größer und effektiver wurden. Schließlich durften wir erleben, dass ein ehemaliger Mitarbeiter in der Tuchherstellung den von Monsieur Jacquard erfundenen sehr großen, noch völlig mechanisch funktionierenden, Jacquard-Webstuhl in Gang setzte. Lochkarten sorgten dafür, dass das feine Muster in mehreren Farben, für mich wie von Zauberhand, gewebt werden konnte. Als der Herr am Webstuhl mitbekam, dass wir hörgeschädigt sind, sagte er, dass viele der Arbeiter an den später elektrischen Web-Maschinen ebenfalls Hörprobleme bekamen wegen dem immensen Lärm, er sei auch schwerhörig. Da Ulrich mit einem Blick auf die Uhr unseren Rundgang an dieser Stelle abbrechen musste, verpassten wir diesen Teil der Ausstellung. Wir wurden herzlich eingeladen, zum jährlich stattfindenden Webermarkt am 14.Oktober zu kommen um dann die Maschinen in Aktion zu erleben.

Im Alten Stahlwerk angekommen – einem modernen „Business und Lifestyle Hotel“ mit Einrichtungselementen aus den Fabrikhallen – war unser heller Tagungsraum bereits vorbereitet, die beiden Schriftdolmetscherinnen saßen bereit, und wir 11 Mitglieder und eine Gastteilnehmerin konnten mit der Versammlung beginnen.

Nach der Begrüßung durch Matthias Schulz und Michaela Korte leitete diese anschließend die Sitzung mit leichter Hand. Im Bericht des Vorstandes erfuhren wir, dass im Jahr 2019 viele Aktionen und Sitzungen auf dem Programm standen, u.a. fand ein SHG-Leiterseminar in Hannover im CIC statt, und als Highlight wurde nach Braunschweig eingeladen zum Mitgliederausflug mit Floßfahrt auf der Oker. In 2020 dann waren die meisten Treffen online, und die geplante Fachtagung in Hamburg musste aus bekannten Gründen verschoben werden. Aber vieles wurde trotz der Coronapandemie weitergedacht und erarbeitet, z.B. bekamen wir Selbsthilfegruppenleiter hilfreiche Formulare zur Verfügung gestellt. Kurz erwähnt wurde dann auch, was in diesem Jahr 2021 bereits stattgefunden hat, u.a. die sehr gute nachgeholte Fachtagung in Hamburg, der Mitgliederausflug in Hagenbecks Tierpark und ein Selbsthilfegruppenleiterseminar in Schleswig. Ulrich Stenzel als Kassenwart zeigte uns, dass die Finanzen des Vereins solide aufgestellt sind, was die Kassenprüferinnen bestätigten.

Nun kam es zu den Neuwahlen des Vorstandes. Matthias Schulz bekräftigte, dass er nicht wieder als Vorsitzender zur Wahl stehen würde. Dr. Elmar Haake erklärte sich bereit zu kandidieren und wurde quasi einstimmig mit zwei Enthaltungen (Wahlleiter und E. Haake) gewählt. Michaela Korte als zweite Vorsitzende, Ulrich Stenzel als Kassenwart und Michael Gress als Schriftführer wurden ebenso quasi einstimmig wiedergewählt. Es gab Applaus für den scheidenden Vorsitzenden Matthias Schulz und von ihm ein dickes Dankeschön an den Vorstand, bei Michaela Korte flossen ein paar Tränen. Sie betonte, wie gut diese Jahre der Zusammenarbeit gewesen sind. Vielleicht wird Matthias als Beisitzer weiterhin mit dabei sein, als Präsidiumsmitglied der DCIG bleibt er darüber hinaus natürlich sehr aktiv.

Unter dem Tagesordnungspunkt Sonstiges kam das wichtige Thema des geplanten Hör-Dachverbands von DCIG und DSB zur Sprache. Vieles ist noch ungeklärt und sorgt für Diskussionen, u.a. weil beide Verbände völlig unterschiedlich aufgestellt sind. Andererseits steigen die Mitgliederzahlen der DCIG (ca. 2500), während die des DSB sinken (ca. 3000). Ein Zusammengehen der Verbände wird den lautsprachlich orientierten Hörgeschädigten eine dringend notwendige gemeinsame Stimme verleihen. Dabei sollte klar sein, dass zukünftig verfügbare Fördermittel weiterhin an die DCIG und den DSB fließen müssen. Das Credo der Anwesenden: Wir wollen “weiterkommen in neuen Schuhen“ und stehen der Sache positiv gegenüber.

Zu guter Letzt stellten Michael Gress und Elmar Haake die Neugestaltung der Webseite des CIV-Nord vor, die die Firma ahrensmedia zu 2022 durchführt. Es wird darauf geachtet, dass sie einfach und gut zu lesen ist, auch für Sehbehinderte.

Trotz einer zwischenzeitlichen Kaffeepause hatten wir nun am Ende der Sitzung Energiebedarf und besetzten im großen Restaurant einen langen Tisch an der Wand. Am überreichlichen kalten und warmen Buffet bedienten wir uns ausgiebig und saßen noch lange zusammen, bis sich dann die Hamburger, Bremer und Schleswig-Holsteiner auf den Weg nach Hause machten. Wir Niedersachsen tranken noch etwas zusammen und übernachteten im Hotel.

Es war ein langer ereignisreicher Tag – vielen Dank für die tolle Organisation und alles Gute dem neuen Vorstand!

Christine Oldenburg, Rotenburg/Wümme

 

Nach Corona-Pause: Freudiges Wiedersehen beim Selbsthilfe-Seminar im Norden

Das lange Warten hatte endlich ein Ende. Nach einer gefühlten Ewigkeit fand am Wochenende vom 10. bis 12. September 2021 wieder ein SHG-Selbsthilfegruppenleiter-Seminar des CIV Nord statt. Altbewährte Location war das CIC Schleswig-Kiel. 

Nachdem sich alle Teilnehmer bei Michaela registriert hatten (2G-Regel) und sich anschließend häuslich in ihren Zimmern eingerichtet hatten, traf man sich gegen 16 Uhr in der Aula, wo es mit dem ersten Tagespunkt gleich zur Sache ging – begleitet von zwei Schriftdolmetscherinnen. Wir diskutierten unter anderem, wie es der Selbsthilfe aus unserer Sicht HEUTE geht und haben uns darüber ausgetauscht. Anschließend zeigte Pascal uns seinen Arbeitsplatz: das CIC Schleswig-Kiel. Viele von uns waren angenehm überrascht, welch vielfältige Angebote es für die Patienten gibt und wie liebevoll und kindgerecht der Alltag dort gestaltet wird. Sehr lobenswert! 

Nach einem schmackhaften Abendessen unserer lieben „Köchinnen“ Sigrid und Anke ließen wir den Abend bei bestem Wetter draußen vor dem CIC ausklingen. Es wurde gescherzt, gelacht und diskutiert. Sogar der Sicherheitsdienst wurde mit einbezogen. Nein, keine Sorge, wir wurden nicht ermahnt. Er hat sich mit uns auf einen kurzen, aber netten „Klönschnack“ eingelassen. 

Am Samstag ging es bereits ab neun Uhr weiter. Herr Krackert, der Leiter des CIC, hieß uns alle herzlich willkommen und übergab das Wort anschließend an seinen Kollegen, Herr Krüger, der einen interessanten und lehrreichen Vortrag über die verschiedensten Hörtests für Erwachsene und Kinder hielt sowie uns das Lesen von Hörkurven näherbrachte. Wir erhielten viele Hintergrundinformationen und sammelten Ideen für Verbesserungsvorschläge bezüglich Hörtests für die Zukunft. 

Auf das konzentrierte Zuhören folgte eine Sportstunde. Herr Kicia nahm uns in der Sporthalle in Empfang und ließ uns unterschiedliche Übungen allein oder in Partnerarbeit durchführen. Wir bekamen Tipps, wie man seine persönliche Mitte findet oder auf was man beim langsamen/schnellen Gehen achten kann. 

Am Nachmittag widmeten wir uns dem Thema digitale Selbsthilfe. Einige Gruppenleiter, wie zum Beispiel Otto und Rolf, brachten ihren privaten Laptop mit und in kleinen Gruppen wurden uns Tipps und Tricks mittels praktischer Anwendungen (Videochat) nähergebracht. Was für ein herrliches, anfängliches Durcheinander. Man nahm sich dennoch Zeit für Hilfestellungen und für  einen Erfahrungsaustauch. 

Nach einer etwas längeren Pause trafen wir uns zum gemütlichen Teil des Tages. Wir unternahmen einen schönen Spaziergang in Richtung Königswiesen in Schleswig. Dort wurden die Teilnehmer ein weiteres Mal überrascht. Nein, damit ist nicht der tolle Ausblick auf die Schlei gemeint. Es hieß nämlich: „Ran an die Schläger“. Wir teilten uns in mehrere kleine Gruppen auf und spielten Minigolf! Was für ein Spaß. Ein großes Lob geht hier auch an die älteren Teilnehmer, die sich tapfer geschlagen haben. Auch unser lieber Michael hatte trotz seiner Seheinschränkung Spaß und es klappte gut, sogar mal mit einem sogenannten „hole-in-one“! Chapeau! 

Nach einem kurzen Fotoshooting ging es weiter zum Abendessen im „Alten Kreisbahnhof“. Dieses Restaurant überzeugte uns alle, da es ein Inklusionsbetrieb ist. Vorbildlich. Schmackhaft war es obendrein! Den Abend ließ man sodann – wie schon den vorangegangenen – beim geselligen Beisammensein vor dem CIC feucht-fröhlich ausklingen. 

Am Sonntag fiel das Frühstück noch üppiger aus als ohnehin schon. Bei herrlich duftendem Speckgeruch mit Rührei wurde der letzte Seminar-Block eingeläutet. Jeder hatte zudem die Möglichkeit, sich ein Lunchpaket für die Rückreise zusammenzustellen. 

Der erste Tagespunkt unseres letzten gemeinsamen Tages war ein informativer Vortrag von unserem Gruppenleiter Rolf aus Ostfriesland. Thema war die Gemeinnützigkeit ohne e. V.. Im Anschluss daran fand ein Brainstorming über gewünschte Themen aller Teilnehmer statt. 

Nach der sogenannten Feedbackrunde bedankten wir uns bei den Küchenfeen und unseren Schriftdolmetscherinnen Sandra und Gabi mit Präsenten. Auch die Organisatoren Michaela und Pascal erhielten jeweils ein Überraschungsgeschenk als Dankeschön und bekamen reichlich Applaus. Ich denke, ich spreche im Namen aller, dass wir ihre Mühe des Orga-Teams sehr zu schätzen wissen und bedanke mich an dieser Stelle nochmals ausdrücklich für ihren unermüdlichen Einsatz. Natürlich durfte auch unser Andreas nicht leer ausgehen und wurde für sein Engagement und seine Hilfsbereitschaft mit einem Geschenk belohnt. Ebenso unsere vortragenden Gruppenleiter Otto und Rolf durften sich über eine kleine Aufmerksamkeit freuen. 

Nach einer herzlichen Verabschiedung voneinander trat ein jeder fröhlich und gut gelaunt seine Heimreise an. Wir alle waren nach der langen Zeit der coronabedingten Isolation dankbar, dass solch eine Veranstaltung nach so langer Zeit stattfinden durfte. Wir haben die inzwischen erworbenen „Berührungsängste“ schnell vergessen und genossen das Zusammensein mit jedem Atemzug. Ich bin mir sicher, wir alle freuen uns schon jetzt auf die nächste Veranstaltung! 

Anita Geisler